19.09.14 / Meldungen

Meldungen

Mittelstand leidet unter Rußlandsanktionen

Berlin. Der deutsche Mittelstand ist am heftigsten von den EU-Wirtschaftssanktionen und den russischen Gegenmaßnahmen wegen der Ukraine-Krise betroffen. „Die Auswirkungen im mittelständischen Bereich sind sehr viel stärker als bei Großunternehmen“, sagte Rainer Seele, der Präsident der deutsch-russischen Außenhandelskammer und Chef des Öl- und Gasproduzenten Wintershall der Stuttgarter Zeitung. So würden deutsche Unternehmen bei Staatsausschreibungen in Rußland benachteiligt oder Genehmigungen verzögert. Laut Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages unter 300 Unternehmen sind 38 Prozent direkt betroffen, 58 Prozent spüren Auswirkungen auf das Tagesgeschäft, 80 Prozent zweifelten am Sinn der Sanktionsspirale. (cs)

Atomwaffenfähiges U-Boot an Israel geliefert

KIEL. Thyssen-Krupp Marine Systems hat das vierte U-Boot der Dolphin-Klasse der israelischen Armee übergeben. Das 68 Meter lange High-Tech-U-Boot ist atomwaffenfähig und soll laut NDR mehr als eine halbe Milliarde Euro gekostet haben. Es verfügt über einen Brennstoffzellen-Antrieb und kann mehrere Wochen abtauchen. Das auf den hebräischen Namen „Tanin“ (Krokodil) getaufte U-Boot nahm der israelische Vizeadmiral Ram Rothberg entgegen, nachdem es von seiner 50-Mann-Crew in Nord- und Ostsee erprobt wurde. Die Bundesregierung soll den Bau wegen der „besonderen Verantwortung für die Sicherheit Israels“ zu einem Drittel bezuschußt haben. (cs)

Böckler-Stiftung: Im Alter verarmen Gastarbeiter

Düsseldorf. Ehemalige Gastarbeiter sind im Alter viel häufiger von Armut betroffen als Deutsche, ermittelte das Forschungsinstitut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Während über 64jährige deutsche Männer 2012 im Durchschnitt 1.109 Euro Rente erhielten, hätten Zuwanderer aus Italien 963, aus Jugoslawien 873 und aus der Türkei 742 Euro. Kritiker monieren die fehlende Ursachenanalyse: geringere Qualifikationen, Verdienste und Einzahlungen in die Rentenkasse. (cs)

Zahl der Woche

8,9 Prozent der knapp acht Millionen erwerbsfähigen Zuwanderer in Deutschland waren 2012 erwerbslos. Von den einheimischen deutsch-stämmigen 34,5 Millionen Erwerbspersonen waren dies nur 4,7 Prozent. (Quelle: Mediendienst Integration)