© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/14 / 03. Oktober 2014

Meldungen

Metallfund stellt Theorie zur Bronzezeit in Frage

HAIFA. Nach bisher geltender Lehrmeinung begann der Mensch um etwa 4500 v. Chr. mit der Bearbeitung von Metallen, wobei zunächst die weichen Materialien Gold und Kupfer zum Einsatz kamen. Laut Mitteilung der University of Haifa wird dieses Dogma nun allerdings durch einen aufsehenerregenden Fund in den Ruinen des neolithischen Handelszentrums Tel Tsaf im Jordantal erschüttert. Hier entdeckten die Archäologen Danny Rosenberg von der Universität Haifa und Florian Klimscha vom Deutschen Archäologischen Institut nämlich in einem merkwürdig siloähnlich geformten Grab einer sozial offensichtlich hochstehenden Frau eine vier Zentimeter lange Kupfernadel, welche mindestens 7.000 Jahre alt sein muß. Außerdem stammt das Material zweifelsfrei aus dem weit entfernt liegenden Kaukasus. Dieser Umstand und die auffällig perfekte Art der Verarbeitung des Kupfers lassen es ratsam erscheinen, den Beginn der Nutzung von Metall sogar noch deutlich weiter als nur bis 5000 v. Chr. zurückzudatieren.

www.newmedia-eng.haifa.ac.il

 

Mumifizierungen wohl lange vor den Ägyptern

CAMBRIDGE. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, daß die Ägypter erst während der Zeit der Pharaonen um 2200 v. Chr. begannen, Tote zu mumifizieren. Sensationelle Funde im oberägyptischen Gräberfeld von Mostagedda durch ein britisch-australisches Archäologenteam unter Jana Jones (Macquarie University Sydney) und Stephen Buckley (University of York) deuten nun allerdings auf etwas ganz anderes hin (Online-Journal Plos One, 8/2014). Bereits die 6.500 Jahre alten Leinenreste in den primitiven ovalen Bestattungsgruben aus der Jungsteinzeit enthalten eine aufwendig hergestellte antibakterielle Substanz aus Harz, Tierfett, Wachs und Zucker, die Mixturen ähnelt, welche über 2.000 Jahre später auch von den Einbalsamierern der Pharaonen genutzt wurden. (wk)

www.plosone.org

 

Erste Sätze

Aus dem Verständnis seiner Zeit nimmt der mit Bewußt-sein lebende Mensch die Richtlinien seines Wollens.

Albert Kalthoff: Die Religion der Modernen, Jena/Leipzig 1905

 

Historisches Kalenderblatt

4. Oktober 1914: Das Manifest „An die Kulturwelt“ wird veröffentlicht, in dem 93 namhafte Wissenschaftler, Künstler und Schriftsteller die „Lügen und Verleumdungen“ der alliierten Propaganda gegen Deutschland anklagen und zur Solidarität aufrufen.

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