© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/14 / 17. Oktober 2014

Forderung nach Bundeswehreinsatz im Irak
Die grünen Kriegsherren
Henning Hoffgaard

Die Grünen marschieren stramm voran. Nicht weniger als einen Einsatz von Bodentruppen der Bundeswehr im Irak und Syrien brachte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt nun ins Spiel. Die Forderung sorgte selbst bei Union und SPD nur noch für Kopfschütteln. Die Zeiten, in denen die Grünen-Führung sich noch freudestrahlend mit „Kein Krieg im Irak“ ablichten ließ und den Satz „Soldaten sind Mörder“ verteidigte, sind offensichtlich vorbei.

Während Göring-Eckardt von einem Kampfeinsatz der angeschlagenen Bundeswehr gegen den „Islamischen Staat“ träumt, hat ihre eigene Parteibasis ganz andere Interessen. Dieselben Soldaten, die nun im Irak und Syrien verheizt werden sollen, müssen sich bei jedem öffentlichen Auftritt beschimpfen lassen. Mit freundlicher Genehmigung der Grünen. „Öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr tragen zur Militarisierung des öffentlichen Raumes bei“, empörten sich zuletzt sechs Landtagsabgeordnete. Zugleich sollen Jugendoffiziere Schritt für Schritt aus Schulen und Universitäten vertrieben werden.

Das wäre doch mal ein tolles Parteitagsmotto: „Raus aus den Schulen, rein in den Irak!“ Vielleicht wäre es allerdings besser, Frau Göring-Eckardt würde gegen den Bundeswehr-Haß in den eigenen Reihen vorgehen, als ihre kümmerliche Expertise zu neuen Militärabenteuern in die Blöcke der Journalisten zu diktieren.

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