© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/14 / 07. November 2014

Zitate

„Die deutschen Kämpfer sind nun mal auch Teil des Konflikts, den wir zu lösen haben. Es sind unsere Söhne und Töchter. Ein Großteil wurde hier geboren. Sie sind in unsere Schulen gegangen, in unsere Moscheen, in unsere Sportvereine. Wir tragen für deren Radikalisierung Verantwortung.“

Thomas de Maizière, Bundesinnenminister, im „Stern“ vom 30. Oktober 2014.

 

 

„Voll daneben aber war die westliche Neigung, Gerhard Löwenthal und sein SED-kritisches „ZDF-Magazin“ mit Schnitzlers Propagandashow gleichzusetzen. Beide waren Eiferer, aber Löwenthal deckte die Schicksale politisch Verfolgter auf und geißelte Sendung für Sendung die Todesschüsse. Schnitzler dagegen schmähte die Mauer-Opfer mit dem zynischen Spruch: „Soll man doch von der Staatsgrenze wegbleiben“ – dann „erspart man sich Blut und Geschrei“. Löwenthal war Humanist, Schnitzler die Sprechpuppe der Diktatur. Beide gegeneinander aufzurechnen war ein Akt moralischer Blindheit.“

Ernst Elitz, ehemaliger Intendant des Deutschlandradios, „Welt Online“ am 30. Oktober 2014

 

 

„Keine Betreuungseinrichtung der Welt kann etwas daran ändern, daß ich eine Stunde, die ich am Schreibtisch sitze, nicht mit meinem Kind auf dem Spielplatz sein kann. Ein Job frißt Zeit, und die Zeit fehlt Ihnen mit Ihrem Kind – das gilt übrigens für Frauen und Männer gleichermaßen. An dem Dilemma kommt man nicht vorbei, deshalb muß jeder Mensch seine eigenen Prioritäten im Leben setzen. Der Staat kann hier nur die Rahmenbedingungen verbessern. “

Kristina Schröder, ehemalige Familienministerin, im „SZ-Magazin“ vom 30. Oktober 2014

 

 

„Heimat ist das Auge, durch das wir die Welt anschauen. Ohne prophetische Gabe kann man feststellen, daß das Abendland den Abend seiner Zeit erreicht hat. Mit den Vaterhäusern sind auch die Kathedralen eingestürzt; die Nationen bemühen sich, ihre Transformation in eine europäische Sowjetunion zu organisieren; das Sittengesetz diffundiert in Menschenrechte. So frei war der Ausblick noch nie. Alle Grenzen sind geschleift, die Mauern gefallen, die Vorhänge zerrissen, aber die Horizonte umwirbeln das Auge wie ein Taifun.“

Thomas Hürlimann, Schweizer Schriftsteller, in der „Weltwoche“ vom 30. Oktober 2014

 

 

„Inzwischen bedauere ich, daß ich meine Drohung, für den Posten des Präsidenten des Zentralrates zu kandidieren, nicht wahr gemacht habe. Zumal sie so wunderbare Reaktionen nach sich gezogen hat wie die der beiden Chefhysteriker des Süddeutschen Beobachters, die mir einen Mangel an Toleranz und Sachlichkeit, meiner beiden größten Tugenden, vorwarfen.“

Henryk M. Broder, Publizist, auf dem Blog „Achse des Guten“ am 2. November 2014

 

 

„Ich glaube nicht, daß der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist.“

Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister, während einer Veranstaltung des „Spiegels“ am 3. November 2014

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