© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/14 / 07. November 2014

Meldungen

Ebola-Epidemie: Laut WHO noch bis 2016

Berlin. Um Ebola in Westafrika zu bekämpfen, empfiehlt der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit (Institut für Tropenmedizin, Hamburg), Bundesmittel nicht über EU-Programme oder die WHO zu vergeben, sondern deutsche Ärzteteams in Afrika sowie die Medizinforschung hierzulande stärker direkt zu unterstützen. So könne man kurzfristig Schnelltests für die Ebola-Diagnostik entwickeln und präklinisch getestete Impfstoffe anbieten, die „rasch in großen Mengen herstellbar“ seien. Da die Epidemie laut WHO aber bis 2016 andauern werde, erhöhe sich selbst bei erfolgreicher Eindämmung in Afrika die Gefahr für Europa, da spätestens ab 2015 jeder Einreisende aus Ebola-Regionen Kontakt zu krankheitsverdächtigen Personen gehabt haben dürfte (Deutsches Ärzteblatt, 40/2014). (ck)

www.aerzteblatt.de

 

Kongo: Mega-Staudamm ökologisch unbedenklich

FRANKFURT/M. An den Inga-Stromschnellen des Kongo, wo 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde fließen, könnten Kraftwerke mit 44.000 Megawatt mehr Strom erzeugen als der chinesische Drei-Schluchten-Staudamm. Das Potential, das die Energieprobleme des südlichen Afrika lösen und die Wirtschaft des Kontinents ankurbeln würde, konnte wegen der instabilen Lage im Kongo nie ausgeschöpft werden. In Kooperation mit Südafrika soll nun bis 2020 ein Kraftwerk mit 4.800 Megawatt Leistung entstehen. Im Unterschied zu anderen Mega-Staudämmen verursache das Projekt nach Einschätzung der Umweltorganisation International Rivers keine negativen Folgen für die unmittelbare Umgebung. Über Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem Kongo und die atlantischen Fischgründe im Mündungsbereich liegen bisher keine Studien vor (Welt-Sichten, 9/2014). (dg)

www.welt-sichten.org

 

Energiewende: Ausländer-Maut erst der Anfang?

Baden-Baden. Die Verkehrsinfrastruktur sei bislang, darauf weist der Hamburger Umweltjurist Christian Maaß hin, durch die Mineralölsteuer finanziert worden. So offenbare das scheinbare Randthema PKW-Maut die brutale Dialektik der Energiewende. Durch den energiepolitisch forcierten Umstieg auf effizientere Fahrzeuge und Elektromobilität kämen daher bis 2030 aber 70 Milliarden Euro weniger in die Bundeskasse. Gleichzeitig steige der Finanzierungsbedarf für neue Schienentrassen und Radwege, um die Klimaschutz- und Luftreinhaltungsziele zu erreichen. Die Ausländer-Maut sei daher „erst der Anfang“, denn der Systemwechsel in der Verkehrsfinanzierung, die „Maut für alle“, werde „mittelfristig“ unausweichlich (Zeitschrift für Umweltrecht, 9/2014). (dm)

www.zur.nomos.de

 

Erkenntnis

„Es ist eindeutig, daß unser Umgang mit der Umwelt für viele unserer vertraute­sten Vögel nicht nachhaltig ist.“

Richard Gregory, Mitautor einer in Ecology Letters erschienen Studie, laut der heute rund 421 Millionen Vögel weniger in Europa leben als noch vor 30 Jahren.

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