© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/14 / 07. November 2014

Leserbriefe

Zu: „Zweck hooligt die Mittel?“ von Michael Paulwitz, JF 45/14

Gewalt war eine Fehlanzeige

Auch wenn eine kleine Revolution in Deutschland erforderlich wäre, um diesen links-grünen, maroden, feigen und charakterlosen Multikulti-Staat der Gutmenschen-Diktatoren zu erneuern, so ist das Mittel der Gewalt dennoch nicht angezeigt, obwohl ja selbst das Grundgesetz „Widerstand“ bei Demokratiefeinden im Notfall, „wenn andere Abhilfe nicht möglich ist“, zuläßt (Art. 20, Abs. 4). Deshalb kann Gewalt bei dieser „Hooligan-Demo“ in Köln nicht gutgeheißen werden. Trotzdem war diese Machtdemonstration gegen Islamisten, Salafisten und auch linke Antifa-Gewalttäter ein richtiger Schuß vor den Bug, der hoffentlich beim nächsten Mal mit noch mehr Teilnehmern friedlich bleibt.

Daß viele Maßnahmen unserer heutigen Regierung nur wenig mit Demokratie zu tun haben, ist der fehlenden Volksbefragung zum Grundgesetz nach der Wiedervereinigung geschuldet. Sichtbar wird es an der Zuwanderung mit hunderttausenfachem Asyl-und Sozialmißbrauch und der Euro-Rettung. Im übrigen ist es natürlich ein Irrtum anzunehmen, die Ländergrenzen und Machtkonstruktionen der heutigen Welt seien nur diplomatisch, demokratisch und friedlich zustande gekommen. Die meisten Ländergrenzen auch in Europa sind durch Gewalt und Kriege gezogen oder verändert worden.

Werner Christ, Überlingen

 

 

Zu: „Auf den Hund gekommen“ von Markus Brandstetter, JF 45/14

Bundesweiter Reformationstag

Diesem Beitrag kann ich aus ganzem Herzen nur zustimmen. Wir registrieren schon seit Jahren die fortschreitende Säkularisierung unserer Gesellschaft hin zu einer immer weiter ausufernden Spaßgesellschaft, in der die leisen Töne auf der Strecke bleiben. Allerdings hat Herr Brandstetter meiner Meinung bei der Nennung der katholischen Gedenktage Allerheiligen und Allerseelen, die von Halloween verdrängt würden, außer acht gelassen, daß der 31. Oktober, der heute als Halloween-Tag „gefeiert“ wird, eigentlich der (von evangelischen Christen begangene) Reformationstag ist. Insofern ist Allerheiligen als Tag nach dem Reformationstag nicht direkt betroffen. Immerhin ist noch in einigen Bundesländern mit vorwiegend evangelischer Bevölkerung der 31. Oktober gesetzlicher Feiertag. Der Reformationstag soll 2017 als bundesweiter Feiertag begangen werden. Es ist zu wünschen, daß auch die Medienöffentlichkeit dies entsprechend würdigen und nicht diesen unsäglichen Halloweentag in den Vordergrund rücken wird, wie es leider schon seit Jahren der Fall ist.

Jörg Harney, Rosbach

 

 

Zu: „Der Flieger von Tsingtau“ von Marcus Schmidt, JF 45/14

Sehnsuchtslandschaften

Ihre Erinnerung an Gunther Plüschow hat mich sehr gefreut, war es doch dessen grandioses Buch „Silberkondor über Feuerland“, das mir zuerst die Sehnsuchtslandschaften Patagoniens nahebrachte. Es bleibt zu ergänzen, daß der hierzulande in Vergessenheit geratene Plüschow in Südamerika ein Renommee besitzt, das sich etwa mit dem Saint-Exupérys vergleichen läßt. Als ich 2008 an seinem gepflegten Grab am Lago Argentino stand, wurde mir berichtet, daß die argentinischen und chilenischen Flieger sich noch heute anläßlich seines Todestages an diesem Grab versammeln, um dort gemeinsam zu Plüschows Gedenken eine patagonische Sommernacht zu verbringen.

Frank Rassner, Homberg

 

 

Zu: „Armee a.D.“ von Paul Rosen, JF 44/14

Wo ein Wille ist, ist ein Abweg

Dieser Leitartikel trifft den Nagel auf den Kopf. Allerdings wurde die Bundeswehr nicht „vernachlässigt“. Vielmehr wurden Traditionen und Idole systematisch abgebaut und eliminiert. Das, was die geschichts-, idol-, traditions- und gesichtslose Bundeswehr heute ist, wurde veranlaßt, war und ist politisch so gewollt. Solche gravierenden, Jahrzehnte andauernden „Vernachlässigungen“ scheinen, ohne diese zu bemerken, wohl ausgeschlossen.

Ein Vergleich mit der deutschen Wehrmacht, deren außerordentlicher Kampfgeist nur mit dem der Roten Armee vergleichbar ist, wurde beim Aufbau der Bundeswehr von der Politik peinlichst vermieden. Selbst in einer „Garnisonsstadt“ sieht man keine Bundeswehruniformen mehr. Schlimmer noch, Zugführer reden über Mitarbeiter, anstelle von Kameraden, die heutigen Ausbilder kennen nicht einmal die Namen einstiger Idole. Da sind die Helden von heute doch aus einem anderen Holz geschnitzt, deren Namen beispielhaft auf Deserteur-Denkmälern verewigt werden. Auch die feige Generalität trägt (was auch nicht neu ist) wesentlich zu dem „Wert“ der heutigen Bundeswehr bei.

Taugt die Bundeswehr mit ihren circa 180.000 Soldaten wenigstens noch zur Heimatverteidigung, falls Millionen Muslime verrückt spielen sollten? Dann rächen sich diese Versäumnisse in der Tat bitter. Die Soldaten der Bundeswehr heute sind ein zusammengewürfelter Haufen, mit dem man im Ernstfall nicht einmal mehr Pferde stehlen kann. Wie die Polizei wird auch die Bundeswehr von verantwortungslosen Politikern verraten, verkauft und grob fahrlässig verheizt.

Willi A. Brombacher, Zweibrücken

 

 

Zu: „Ruhe bewahren“ von Karlheinz Weißmann, JF 44/14

Gefahr der Destabilisierung

Bei allen erstaunlichen Erfolgen der AfD mit hohen Wahlergebnissen ist durch das schnelle Wachstum auch eine Instabilität der Partei zu konstatieren. Es gibt einige (pseudo-)rechte und linke Irrläufer und Querulanten. Es wäre fatal, wenn sich die Basis zu einer radikalen Reaktion hinreißen ließe und etwa nach Bernd Luckes berechtigter Warnung vor den destruktiven Kräften und Hans-Olaf Henkels unglücklichen Äußerungen über Verschwörungsplauderer in einer Trotzreaktion die Partei ins rechte Abseits rücken wollte. Die unkritisch Putin-orientierte Haltung einiger Mitglieder ist genauso dumm und gefährlich naiv wie ein kritikloses Hinterherbeten von US-Positionen.

Deutsche Patrioten müssen einen eigenen Weg finden, aber in einem stabilen Bündnis. Dazu gehört auch ein glaubwürdiges Bekenntnis zum Freihandel, wenn nicht die vielen marktwirtschaftlichen Ökonomen verloren werden sollen, die bislang die AfD unterstützten. All jenen, die von einer recht(sradikal)en AfD träumen, sei gesagt: Wenn bürgerliche Aushängeschilder wie Henkel oder Starbatty abspringen sollten, wird die AfD abstürzen. Herrn Weißmann ist uneingeschränkt zuzustimmen: Jetzt heißt es „Ruhe bewahren“ und Radikalisierung vermeiden, die den linken Medien Angriffsfläche bietet. Leider haben das einige Mitglieder nicht verstanden, etwa die Organisatoren des Kongresses in NRW mit dem unsäglichen Jürgen Elsässer. Sonst treibt die AfD ins rechte Nirwana und würde nur ein weiteres gescheitertes Parteiprojekt. Die linksgewendete Union dürfte sich dann lachend auf die Schenkel klopfen.

Dr. Peter Müller, München

 

Nur gesunder Menschenverstand

Den Äußerungen der SPD-Generalsekretärin Fahimi über die AfD-Wähler ist entschieden zu widersprechen. Die AfD distanziert sich von veralteten Rechts-Links-Ideologien und tritt für eine pragmatische Politik ein (zum Beispiel Einwanderungspolitik nach kanadischem Modell). Kurz: Sie steht für eine Politik des gesunden Menschenverstandes, der dem Amtseid von Regierungspolitikern entsprechen würde: „Den Nutzen des Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden“.

Frau Fahimi muß sich die Frage gefallen lassen: Sind Koalitionen mit der SED-Nachfolgepartei „Die Linke“ mit den Werten eines Kurt Schumacher vereinbar, der Kommunisten als „rotlackierte Nazis“ bezeichnete? Gibt es nicht Parallelen zwischen der Desinformation derer, die gegen die AfD die Faschismuskeule schwingen und Schnitzlers Hetzkampagne im Schwarzen Kanal des DDR-Fernsehens? Glücklicherweise sind die Wähler nicht so dumm, wie die AfD-Verleumder es meinen.

Dr. Wolfgang Link, Gengenbach

 

Ein Förderbeitrag für die AfD

Fahimis hetzerischer Meinungsbeitrag in der FAZ ist nur Ausdruck aufgesetzter Scheinkompetenz. Er schadet dem Ansehen der SPD, die einst großen Geistern sprachmächtige Agitation politischen Gewichts ermöglichte. Die primitivste Demagogie dagegen ist einer altehrwürdigen Jahrhundertpartei unwürdig. Fahimis Beitrag hat wenig mit der Idee eines vereinten Europa zu tun, eher erinnert es an die Kommunistische Internationale und die Volksfront des vorigen Jahrhunderts. Einzig tröstlich daran ist wohl der Umstand, daß Fahimis Funktionärssuada entgegen ihrer Intention zur Wahlwerbung für die AfD mutiert und den Stimmenverlust der SPD nicht nur in den neuen Bundesländern fördern wird.

Rudolf Dörner, Berlin

 

 

Zu: „Die Seherin von der Düne“ von Thorsten Hinz, JF 44/14

Farbe, Rhythmus, Klang, Können

Mit dem Autor möchte ich sagen: Agnes Miegel ist „überaus zeitgemäß“, auch weil die Gedichte und Balladen anderer nicht mithalten können. Der Oberklassengedichtband von 1946 „Spiegel der Seele“ verzeichnete sechs ihrer Gedichte. Es sind Farbe und Rhythmus, Klang und Können, die einen nicht müde werden lassen, wenn „geisternder Küfer Klopfhämmer schallen, / Es klirrt der Flaschen grünbäuchige Schar: / Ein gutes Jahr! Ein gutes Jahr!“ Beim sterbenden Grafen Castell: „Die Kammer war braundunkel und stumm. / Nur des heißen Herbsttages verlöschender Schein / Ging noch am Pfosten der Bettstatt um / Und eine Kerze brannte allein.“

Monika Guddas, Berlin

 

 

Zu: „Nur an Tollwut stirbt man sicherer“ von Markus Brandstetter, JF 44/14

Kontraproduktive Vorschriften

Gegen Ebola, schreibt Ihr Autor, gäbe es „weder Impfung noch Therapie“. Das ist nicht wahr! Was heute fehlt, sind medizinische Grundkenntnisse, die vor 120 Jahren jedem Arzt geläufig waren. Damals starben in Deutschland jährlich 100.000 Kinder an Diphterie, und Emil Behring entwickelte sein Diphterie-Heilserum. Er wurde dafür geadelt und bekam 1901 den ersten Nobelpreis für Medizin, denn seither kann Diphterie therapiert werden.

In Westafrika leben inzwischen schon Tausende, die Ebola überstanden haben und deren Blut genug Antikörper enthält, um damit alle Ebola-Kranken zu heilen. Es müßte nur den Genesenen entnommen und im einfachsten Fall den Infizierten oder bereits Kranken infundiert werden. Eine vorgeschaltete Kreuzprobe kann die wenigen zu erwartenden Transfusionszwischenfälle vermeiden. Die Entfernung der Erythrozyten und die Infusion von Plasma oder Serum verbessern die Sicherheit noch weiter. Zudem werden so eventuell vorhandene Malaria-Erreger entfernt. Weil damit aber noch lange nicht alle Risiken ausgeschaltet sind, scheuen sich die Ärzte in Westafrika vor diesen primitiven, alten, aber höchst wirksamen Methoden. Denn heute ist Ärztliches ähnlich wie der Straßenverkehr durch zahlreiche Vorschriften geregelt, auch die Therapie mit den Antiseren der großen Pharmafirmen, die erst nach Zulassung und Konfektionierung eingesetzt werden dürfen.

Doch was bei uns sinnvoll ist, wird in der Dritten Welt zu kontraproduktivem Unsinn. Das riesige Potential der von Ebola Genesenen könnte für diese westafrikanischen Länder sogar zu einem neuen Geschäftsmodell werden, wenn sie Ebola-Antiserum dort großtechnisch herstellen und exportieren würden.

Prof. Dr. Dr. Hans E. Müller, Braunschweig

 

 

Zu: „Was wir unterscheiden sollten“ von Hamed Abdel-Samad, JF 44/14

400 Jahre Verspätung

Im Koran sind zahlreiche Stellen, die vorgeben, wie Christen und andere „Ungläubige“ abzuschlachten sind, etwa in Sure 8, Vers 12: „Wahrlich, in die Herzen der Ungläubigen werfe ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab.“ Angesichts der abscheulichsten Verbrechen durch den IS ist von den hiesigen Moslemverbänden aber nur ein lauwarmes Protestchen zu hören.

Gewalt und Religionskriege auf unseren Straßen auf dem Rücken der Polizei sind nach unserem Grundgesetz verboten. Bei uns in Deutschland ist seit bald 400 Jahren – dem Jahre 1648 – durch Vertrag Religionsfriede, der Westfälische Friede. Eine ähnliche Einigung ist unter den islamischen Glaubensausrichtungen nach circa vierzehn Jahrhunderten dringender denn je um der Menschen willen.

Gerd Müller, Frankenthal

 

 

Zu: „Energiewende auf chinesisch“ von Dieter Menke, JF 42/14

Denken und Reimen: Goethe

O glücklich, wer noch hoffen kann / aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen! / Was man nicht will, das eben brauchte man. / Drum laßt das Kohlekraftwerk rauchen! – So oder ähnlich könnte Johann Wolfgang von Goethe heute sagen, denn er konnte denken.Was wir brauchen, ist Kohlendioxid, die Grundlage des Lebens auf der Erde überhaupt, die das Leben erst möglich macht. Ohne Kohlendioxid keine Pflanzen, die wir zur Ernährung und Bekleidung brauchen. Davon um so mehr, je mehr Menschen es werden.

Unsere Politiker führen uns auf einen Irrweg. Können die nicht nachdenken? Kohlendioxid ist auch nicht klimawirksam, wie sie uns weismachen wollen. Gilt denn der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik nicht mehr? Der Mensch soll sich nicht anmaßen, Einfluß auf das Klima nehmen zu wollen. Das wird durch die Sonne bestimmt. Und das ist gut so, denn sonst gäbe es noch mehr Streit und Unfrieden.

Dr. Gustav Krüger, Herrenberg

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