© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/14 / 14. November 2014

Zwangsehen und „Importbräute“: Mit Internet wird alles besser
Schwiegereltern sollen kontrollieren
(wk)

Arrangierte Zwangsehen und der Import kulturell entwurzelter Bräute nach Deutschland, also „intra-ethnische transnationale Heiraten“, sowie deren Folgen sollten die Gesellschaft nicht länger beunruhigen. Wie Gaby Straßburger, Professorin für „Sozialraumorientierte Soziale Arbeit“ an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin, und Can Aybek, Soziologieprofessor an der Hochschule Bremen, in ihrer „multilokalen Längsschnittuntersuchung der Heiratsmigration aus der Türkei nach Deutschland“ herausfanden, sorgen nämlich die modernen Kommunikations- und Informationstechnologien wie Mobiltelefon und Internet dafür, daß alles besser wird: Die technischen Möglichkeiten bewirken positive „Verschiebungen im Machtverhältnis, sowohl zwischen Braut und Bräutigam als auch zwischen ihren Familien. Auch wächst die Selbstbestimmung der potentiellen Brautleute“ (Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3/2014). Wirklich problematisch seien jetzt nur noch die „restriktiven Visabestimmungen“, welche es den in der Türkei lebenden Angehörigen der Braut „massivst“ erschwerten, nach Deutschland zu kommen, um zu überprüfen, ob die Angaben des potentiellen Ehemannes, die dieser im direkten Dialog mit seiner Zukünftigen gemacht habe, denn nun auch tatsächlich der Wahrheit entsprächen.

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