© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/14 / 21. November 2014

Professx Clownfisch
Gender-Irrsinn: Die Linguistin Lann Hornscheidt von der Humboldt-Universität will geschlechtsneutrale Anreden
Thomas Paulwitz

Der Clownfisch ist das Lieblingstier der Genderbewegten. Er gilt ihnen als Beleg für ihr Dogma, auch das Geschlecht des Menschen sei nur von der sozialen Umgebung abhängig. So belehrt uns die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Köln in ihrem Leitfaden für „überzeuGENDERe Sprache“: „Wenn das Weibchen eines Pärchens verstirbt, wird das verbliebene Männchen zum Weibchen und sucht sich einen neuen Partner.“ Wir sollen also alle zu Clownfischen werden!

Dabei wollen die Genderisten die Gedanken kontrollieren, indem sie die Sprache verändern. Einer der schillerndsten Clownfische ist Professor Antje „Lann“ Hornscheidt von der Berliner Humboldt-Universität. Sie ist eine von mehr als 200 Gender-Professorinnen, die sich Deutschland leistet. Erst kürzlich konnte sie sich auf der staatstragenden Berliner „Diversity-Konferenz“ zur Frage äußern: „Wie muß sich Sprache verändern, um die Vielfalt in unserer Gesellschaft widerzuspiegeln und voranzutreiben?“

Wie sie die Vielfalt „vorantreiben“ will, hat Hornscheidt bereits in der „AG Feministisch Sprachhandeln“ dargelegt, die eine Anleitung „für antidiskriminierende Sprachhandlungen“ gibt. Wir dürfen aus zehn verschiedenen Varianten auswählen: Es gibt zum Beispiel das Binnen-I („ProfessorIn“), die a-Form („Professa“) und den statischen Unterstrich („Professor_in“). Hornscheidt selbst bevorzugt die Anrede „Professx“.

Wir könnten über diesen Unsinn lachen, wenn es sich um eine private Spielerei von Exzentrikern handelte. Wie die Clownfische in der Natur leben jedoch auch die Genderprofessoren in einer Symbiose. Diese werden vom Staat geschützt und finanziert, wie die Seeanemonen die Clownfische mit ihren Nesseln vor Feinden verteidigen. Im Gegenzug rechtfertigen sie staatliche Eingriffe in die Freiheit, scheinbar zum Schutz vor Diskriminierung. Wann läßt der Steuerzahler endlich das Wasser aus diesem Aquarium?

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