© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/14 / 21. November 2014

Haltungsnote
„Ich bin nun mal Deutscher“
Christian Rudolf

Eine Ausstellungseröffnung ist immer etwas Erhebendes. Und Schönes. Besonders natürlich, wenn es die eigene ist. Neo Rauch, Wegbahner der Neuen Leipziger Schule in der Malerei, als Vertreter des deutschen „Neokonservatismus“ charakterisiert und bei weitem bekanntester lebender Pinselschwinger aus Deutschland, steht neben seinem Galeristen in Manhattan, New York. Dort leben die Sammler, die dessen Kunst schätzen und bezahlen können. Das Können des großen Rauch aus dem kleinen Aschersleben. Des erfolgreichen deutschen Kulturexports. Des ehemaligen DDR-Bürgers, der aus der Freiheit etwas gemacht hat. Der gerade in Amerika phänomenal erfolgreich ist. Und bei aller Weltläufigkeit sich sein Leipzig lobt. Rund um die sächsische Heldenstadt wüchsen ihm die „besten Einfälle zu“, bekannte Rauch einmal.

An diesem Morgen richten an die 70 Pressefritzen ihre Objektive auf den Star. „Ich bin nun mal Deutscher“, gibt „Mr. Rauch“ auf englisch auf die Frage zurück, „wie deutsch“ er denn sei. „Ja, ich fühle mich tief verbunden mit der Geschichte und den Tragödien meines Landes.“ In seinen Bildern gehe es um die „Wiederverzauberung der Welt“. Der Geist Novalis’ am Hudson River. Ist das nicht erhebend? Und schön?

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