© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/14 / 28. November 2014

Meldungen

Asyl: Gabriel fordert eine Milliarde für Kommunen

Berlin. SPD-Chef Sigmar Gabriel hat gefordert, die Kommunen bei der Bewältigung des Asylbewerberansturms mit einer Milliarde Euro zu unterstützen. Angesichts der steigenden Asylzahlen seien die Kommunen überfordert und müßten teilweise soziale Leistungen für die Bürger einschränken, sagte Gabriel laut der Nachrichtenagentur Reuters nach einer Sitzung des SPD-Vorstandes. Dies würde Rechtsextremen in die Hände spielen, weshalb der Bund die Kommunen unterstützen müsse. „Wer diese brisante Mischung verhindern will, muß die Städte, Landkreise und Gemeinden von den Kosten der Flüchtlingshilfe befreien“, warnte Gabriel. Wenn die Kommunen wegen der Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Asylbewerber kein Geld mehr für Museen und Freibäder hätten, könnte die Zustimmung in der Bevölkerung für die Aufnahme von weiteren Asylbewerbern kippen. (krk)

 

Rente mit 63 setzt Nahles unter Druck

Berlin. Angesichts steigender Zahlen bei den Anträgen für die Rente mit 63 gerät Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zunehmend unter Druck. Der Freiburger Ökonom und Wirtschaftweise Lars Feld warnte vor einer Umverteilung von unten nach oben. „Wegen der Kosten der Frühverrentung werden künftige Rentensteigerungen niedriger ausfallen“, sagte Feld, der zum wirtschaftspolitischen Beraterkreis der Bundesregierung gehört, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Nachdem bekanntgeworden war, daß zwischen Juli und Oktober mehr als 162.000 Beschäftige einen Antrag auf die abschlagsfreie Frührente gestellt hatten, sprach Feld von einer „deutlichen Unterschätzung“ der tatsächlichen Anträge und der Kosten. (ms)

Kommentar Seite 2

 

Homosexuelle streiten über Gender-Ideologie

BERLIN. In der deutschen Homosexuellen-Szene ist ein Streit über die Gender-Ideologie ausgebrochen. Die Deutsche Aids-Hilfe kündigte an, künftig keine Anzeigen mehr in der Zeitschrift Männer zu schalten. Die Organisation wirft Chefredakteur David Berger vor, ein „traditionelles Männlichkeitsbild“ zu pflegen sowie mit „rechtspopulistischen Aussagen“ zu provozieren. „Es bleibt die Hoffnung, daß sich die Männer eines Tages wieder zu einem offenen und vielfältigen Magazin entwickelt, das die Identität und die Strukturen der Community stärkt, anstatt sie zu spalten“, schrieb die Aids-Hilfe in einer Stellungnahme. Auch bei anderen Themen äußere Berger „seine Ressentiments meist nicht offen, sondern kleidet sie in Fragen oder verweist scheinheilig auf seine journalistische Aufgabe, Debatten anzustoßen“, monierte die Vereinigung. (ho)

 

Umfrage der Woche

Sollte die Sterbehilfe in Deutschland erleichtert werden?

Nein, dies würde das Leben von alten und behinderten Menschen herabwürdigen. 17 %

Nein, aktive und passive Sterbehilfe können vom Staat nicht geduldet werden. 17 %

Ja, jeder hat das Recht, selbst über seinen Tod zu entscheiden. 44 %

Ja, allerdings nur, wenn die Sterbehilfe von Ärzten überwacht wird. 22 %

abgegebene Stimmen gesamt: 766

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