© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/14 / 05. Dezember 2014

Haltungsnote
PC „is a G’schiß“
Bernd Rademacher

Monika Gruber kennt kein Pardon, wenn es um politische Korrektheit geht. Für die Kabarettistin ist sie „nix ois a saublöder Schmarrn“. In der Satireshow des Bayerischen Rundfunks aus dem Münchner Schlachthof nannte die 43jährige im Juli die künstliche Aufregung um den „Gaucho-Tanz“ der Nationalmannschaft „a G’schiß“. Sprach-Feministinnen empfahl sie, den „Wasserhahn doch in Wasserhuhn umzubenennen“.

Jetzt reicht es ihr erneut: Auf ihrem Facebook-Profil postete die Trägerin des Deutschen Comedypreises: „Dank unserer Granaten-Familienministerin, Frau Schwesig, kommt jetzt die Frauenquote in Deutschland.“ Gruber fordert diese auch für Kabarettisten: Jeder dritte Comedian müsse eine Frau sein: „Demnächst geben also Alice Schwarzer, Regine Sixt und Gundula Gause auf der Bühne Humorvolles zum besten. Das wird wahnsinnig lustig, glaube ich.“ Dann fällt ihr ein: „Halt: Statt Gundula Gause brauchen wir eine Quoten-Türkin: Dunja Hayali – Hach, was bin ich doch verliebt in unser politisch korrektes Vaterland.“ Hayali hat zwar irakische Eltern, aber geschenkt.

An der PC-Front kann Gruber noch reichlich verbale Watsch’n verteilen, hat doch der BR soeben die „geschlechterneutrale Sprache“ erlassen.

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