© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/14 / 12. Dezember 2014

Zitate

„Nun muß man ja sagen, daß der linke Ministerpräsident Bodo Ramelow eines kann – gerade Sätze sprechen. Er wirkt direkt, was man von seiner Vorgängerin Christine Lieberknecht nicht sagen konnte. Sie pflegt dieses verschwurbelte CDU-Deutsch, das irgendwie Werte transportieren soll, aber nichts aussagt und jede Festlegung vermeidet. Es könnte ja irgendwie den Mainstream verletzen, in dem sie so unauffällig mitschwimmt. Es könnte ja diese Art von Politik sein, die die CDU zum Verschwinden aus den Landesregierungen gebracht hat. Es kann nicht schade sein um eine Politikerin, bei der man nie wußte, wofür sie steht.“

Roland Tichy, Publizist, in seinem Blog „Tichys Einsichten“ am 5. Dezember 2014

 

 

„Weihnachten ist das intimste Fest, das wir haben. Seiner Faszination kann sich kaum jemand entziehen, selbst wenn er vom Christentum nichts hält. An Weihnachten wird mir immer wieder vor Augen geführt, daß jeder Mensch ein unsterbliches Heimweh und eine untilgbare Sehnsucht in sich trägt. Jeder spürt doch, daß er sich nicht selbst ins Dasein gesetzt hat, daß es einen Absender geben muß, einen Ursprung. Danach haben wir Heimweh.“

Joachim Kardinal Meisner, emeritierter Erzbischof von Köln, im „FAZ-Magazin“ vom 6. Dezember 2014

 

 

„Der Wiederaufbau des Schlosses sollte uns auch daran erinnern, daß Deutschland aufgrund des preußischen Einflusses zu den bestverwalteten Staaten der Welt gehörte und immer noch gehört. (...) Die finanzielle Lage Europas sollte uns in erster Linie an die außergewöhnlichen Verwaltungsleistungen Preußens erinnern, die auf dem Gebiet des inneren Staatsgefüges bestanden haben. Noch heute lebt unsere Wirtschaft von diesen für Deutschland erbrachten Aufbauleistungen Preußens.“

Ehrhardt Bödecker, Bankier, auf der Internetseite des Schloßbau-Fördervereins am 7. Dezember 2014

 

 

„Der Vorwurf des Populismus eignet sich gerade deshalb auch als Totschlagargument, als rote Karte, mit der man mißliebige politische Konkurrenten vom Spielfeld verweisen kann. Diese Form der Verwendung der Wortes „Populismus“ sollten wir aus unserem politischen Vokabular streichen. Sie ist einer offenen Demokratie unwürdig, und sie sagt nichts aus. Eine politische Überzeugung wird nicht dadurch falsch, daß irgendein Schlauberger sie als populistisch brandmarkt. Richtig wird sie dadurch allerdings auch nicht.“

Alexander Grau, Kultur- und Wissenschaftsjournalist, bei „Cicero Online“ am 8. Dezember 2014

 

 

„Alle, die ihr Scheitern auf die Deutschen schieben, machen sich was vor. Deutschland ist ein gastfreundliches Land. Man muß hier nicht kriminell werden, weil man keine Chance hat. Die Gastfreundschaft, die du hier erfährst, erfährst du nirgendwo auf der Welt. Wenn sich ein Deutscher in der Türkei benehmen würde, wie die Türken sich hier in Kreuzberg benehmen – die würden den wahrscheinlich niederstechen. (...) Die Deutschen müssen sich viel gefallen lassen. Der Grund dafür heißt Zweiter Weltkrieg.“

Aykut Anhan alias „Haftbefehl“, Gangsta-Rapper, im „Spiegel“ vom 8. Dezember 2014

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