© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/14 / 12. Dezember 2014

JF intern
Weihrauch in der Nase
Thorsten Thaler

Der junge Kollege aus dem kaufmännischen Bereich rauschte über den Redaktionsflur, blieb abrupt stehen, kräuselte die Nase, schnupperte und fragte irritiert: „Verwest bei euch irgendwo ein totes Tier? Oder was riecht hier so?“ Tatsächlich durchzieht seit Tagen ein, nun ja, sagen wir höflich: strenger Geruch einige Redaktionszimmer. Auslöser ist der Online-Chef Felix Krautkrämer und dessen Vorliebe für Räuchermännchen. Jedes Jahr zur Adventszeit stellt er eine jener Holzfiguren auf, die ursprünglich aus dem Erzgebirge stammen und dort zur Volkskunst gehören. Dummerweise erfreut er in der JF-Redaktion damit nicht alle gleichermaßen. Einigen Kollegen schlägt der Geruch von Weihrauch oder Tanne während der Arbeitszeit schwer aufs Gemüt. Krautkrämer aber will davon nicht lassen, er verweist auf tradiertes Brauchtum (JF-Intern 50/14). Dem lieben Kollegen ins Stammbuch: Brauchtum soll Geist und Seele festigen, nicht die Birne vernebeln und weichmachen!

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