© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/14 - 01/15 / 19. Dezember 2014

Meldungen

Vertriebenenzentrum: Direktor muß gehen

Berlin. Der Streit um die Ausrichtung des künftigen Vertriebenenzentrums in Berlin ist offenbar entschieden. Am Montag wurde der Direktor der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“, Manfred Kittel, mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Das gab der Stiftungsrat der dem Deutschen Historischen Museum zugeordneten Stiftung bekannt. Zuvor hatte Mitte November der mit internationalen Wissenschaftlern besetzte Beraterkreis der Stiftung Kittel das Vertrauen entzogen und seine Ablösung gefordert. Hintergrund des Streites ist die Frage, ob die Flucht und die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg der Schwerpunkt der künftigen Dauerausstellung im Berliner Deutschlandhaus sein wird. (ms)

Kommentar Seite 2

 

Lambsdorff fordert Englisch als Amtssprache

Berlin. Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff hat sich dafür ausgesprochen, Englisch als zweite Amtssprache in Deutschland einzuführen. „Die Mehrzahl hochqualifizierter Fachkräfte spricht Englisch, nicht Deutsch“, schreibt Lambsdorff in einem Gastbeitrag für die Welt. „Viele gehen deshalb lieber nach Skandinavien oder Holland, wo selbstverständlich Englisch gesprochen wird, auch auf dem Amt. Der Irrglaube, daß hochqualifizierte Menschen nicht zum deutschen Markt passen, weil sie kein Deutsch sprechen, führt in eine Sackgasse“, kritisierte der Vizepräsident des Europäischen Parlaments. Deshalb müsse Englisch in Deutschland Verwaltungssprache werden, „mittelfristig vielleicht sogar Amtssprache“. (krk)

 

Niedersachsen beschließt Bildungsplan

HANNOVER. Der niedersächsische Landtag hat einen neuen Bildungsplan beschlossen. Dieser sieht vor, im Unterricht künftig stärker Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität zu thematisieren. Damit sollen die Schüler bei der „Entwicklung ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität“ unterstützt werden. „Es geht darum anzuerkennen, daß die Schule einen wichtigen Beitrag zu Offenheit und Toleranz gegenüber sexuellen Auffassungen und Identitäten leisten muß“, begründete Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) den neuen Bildungsplan. Ein Änderungsantrag der CDU-Fraktion, der vorsah, bei der schulischen Sexualerziehung „besonders alters-, kultur- und glaubenssensibel“ vorzugehen, wurde von der Landtagsmehrheit abgeschmettert. Gegen den Bildungsplan hatte es auch Proteste gegeben. Im Internet unterschrieben knapp 16.000 Menschen eine Petition gegen die stärkere Verankerung von „sexueller Vielfalt“ im Unterricht. Zudem demonstrierten am 22. November etwa 1.200 Personen vor dem Landtag gegen den Bildungsplan. (ho)

 

Umfrage der Woche

Entwickeln sich die Pegida-Demonstrationen zur Massenbewegung?

Nein, Pegida wird auf Dresden beschränkt bleiben. 3 %

Nein, die scharfe Kritik von Parteien, Kirchen und Gewerkschaften wird die Menschen abhalten, sich Pegida anzuschließen. 13 %

Ja, die Unzufriedenheit mit der Einwanderungspolitik wird den Pegida-Demonstrationen weiteren Zulauf bescheren. 67 %

Ja, aber nur, wenn die Demonstrationen friedlich und parteiunabhängig bleiben. 17 %

abgegebene Stimmen gesamt: 922

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