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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/14 - 01/15 / 19. Dezember 2014
Haltungsnote Die ach so besinnliche Adventszeit erweist sich alle Jahre wieder als eine einzige Streßveranstaltung. Termine, Vorbereitungen und Besorgungen von Dingen, die keiner braucht. Von Besinnung und Fasten vor der Geburt Christi keine Spur, statt dessen feiert das heidnische Lichterfest fröhliche Urständ. In der Heiligen Nacht schließlich sitzt die Familie krampfhaft bemüht und reizbar um den Baum. Das kennt Manfred Lütz alles aus seiner Praxis. Der bekannte Psychiater und Theologe sann augenzwinkernd auf Abhilfe und überrascht mit einem unkonventionellen Vorschlag: Die Christen sollten das Weihnachtsfest heimlich in den Sommer verlegen. „Das würden die Heiden gar nicht merken, und wir könnten endlich wieder besinnliche Weihnachten feiern.“ Da keiner von uns Herr des Kalenders ist, könnten wir trotzdem etwas tun: „Man muß sich nicht alles bieten lassen. Weihnachtslieder gibt es ab Heiligabend, vorher gibt es Adventslieder.“ Im übrigen komme der entspannt durch die heilige Zeit, der sich von „allzu unrealistischen Idealvorstellungen“ verabschiede. „Wenn man sich Weihnachten wirklich von der Gnade Gottes erlösen lassen will, ist es ganz gut, sich die eigenen Macken einzugestehen.“ |