© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/15 / 02. Januar 2015

Das sind die Medientrends 2015
Prognose: Was die Medienbranche neben weniger Zuschauerkommentaren und mehr Regierungs-PR im neuen Jahr erwartet
(JF)

Bezahlschranke

Nach Axel Springer wechselt jetzt auch die Süddeutsche Zeitung zu einem Bezahlmodell. Im März kommt der große Relaunch der Webseite, die dann nach einer Weile nur noch gegen Bezahlung aufgesucht werden kann. Die Leser sollen zum Abschluß eines Abos oder zum Kauf eines Artikels gebracht werden. Nicht revolutionär neu, aber ein Signal, weil die SZ die meistverkaufte Tageszeitung nach Bild ist. Zeit, Spiegel und FAZ sind noch nicht so weit.

 

Regierungs-PR

Der Eon-Chef riet den Bürgern, sie sollten „mehr kuscheln“, statt zu heizen. Das Bundesumweltministerium ging noch weiter und produzierte einen Werbefilm, der dazu aufruft, beim Sex das Licht auszumachen – für den „Klimaschutz“! Gerade zum Jahresende verbreitete die Bundesregierung unzählige Werbeanzeigen in Printmedien und im Internet. Ein Trend, der anhalten dürfte.

 

Kommentarabschaltungen

Die Tagesschau hat angekündigt, ihre Kommentarfunktion einzuschränken. Damit folgt die ARD dem Trend zu restriktiveren Kommentieroptionen, insbesondere bei den Themen Zuwanderung und Ausländerkriminalität. Verstärkt posten Nutzer auf alternativen Blogs, daß ihre kritischen Kommentare bei den Onlinemedien nicht erscheinen. Weitere Medien dürften der ARD folgen.

 

Personality-TV

Das ZDF verfilmt das Leben von Miriam Meckel. Die Lebensgefährtin von Anne Will hat nach Übernahme der Chefredaktion der Wirtschaftswoche die Kolumne von Bettina Röhl entsorgt. Ob die Filmbiographie der Medienwissenschaftlerin auch zeigt, wie ihr Blatt den Weg geht, den bereits die Financial Times Deutschland und das Wall street Journal Deutschland gegangen sind?

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