© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/15 / 02. Januar 2015

Urbane Zukunft des Krieges: Verstärkte Übung im Orts- und Häuserkampf
Der Soldat muß Straßenkämpfer werden
(ob)

Der Soldat des 21. Jahrhunderts dürfte eher selten noch „ins Feld“ ziehen. Denn die Mehrzahl der Menschen lebt bis 2050 in Megastädten, die als potentielle Kriegsschauplätze aus Soldaten Straßenkämpfer machen. Die von der US-Armee besetzte Metropolregion Bagdad mit fast zwölf Millionen Einwohnern und der dichtbevölkerte, von Israels Streitkräften nicht zu befriedende Gazastreifen haben gezeigt, welche Herausforderungen bald bei „urbanen Operationen“ regelmäßig zu bewältigen sind. Das US-Militär bereitet sich darauf mit allen Raffinessen vor, die sein Cyberkrieg-Arsenal bietet, während die Bundeswehr Truppenübungsplätze mit „Ortsinfrastruktur“ (wie derzeit im fränkischen Bonnland oder dem märkischen Lehnin) ausbauen will, um realistisch üben zu können, was auf die Truppe in den „Ballungszentren fragiler Entwicklungsländer“ zukommt. Um die Führungsebene auf das neue Kriegstheater einzustellen, fand im Oktober 2014 in Berlin die zweite „International Urban Operations Conference“ statt, ausgerichtet von der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik in Kooperation mit dem Amt für Heeresentwicklung (Europäische Sicherheit und Technik, 11/2014). Sie orientierte 400 Fachleute aus Bundeswehr, Wissenschaft und Politik auch darüber, wie man im Häuserkrieg „präzise Wirkungen bei geringsten Kollateralschäden“ erzielt.

www.esut.de

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