© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/15 / 02. Januar 2015

Meldungen

Italiener in Slowenien: Kein „Vernichtungskrieg“

MÜNCHEN. Die Sardischen Grenadiere gehören zu den traditionsreichsten Einheiten des italienischen Heeres, denn die Truppe existiert schon seit der Mitte des 17. Jahrhunderts. Im Zweiten Weltkrieg war die Division „Granatieri di Sardegna“ in Slowenien stationiert und betrieb dort Partisanenbekämpfung. Dabei kam es laut Einschätzung des italienischen Historikers Amadeo Osti Guerrazzi auch zu Kriegsverbrechen. Auslöser hierfür seien allerdings keine entsprechenden Weisungen des Oberkommandos in Rom gewesen, sondern die Befehle der Kommandeure vor Ort. Damit besteht für Guerrazzi ein grundlegender Unterschied zur Wehrmacht: „Die Italiener führten zwar bestimmte Operationen durch, die auf Vernichtung zielten, aber sie führten auf dem Balkan keinen Vernichtungskrieg“ (Vierteljahrshefte zur Zeitgeschichte, 4/2014). Nun müßte der Mitarbeiter des Deutschen Historischen Instituts in Rom allerdings noch die Frage beantworten, was eine Kette von Vernichtungsaktionen von einem Vernichtungskrieg unterscheidet. (wk)

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Frühe Besiedelung entlang der Panamericana

Darmstadt. Nach wie vor ist umstritten, wie die Besiedlung des amerikanischen Doppelkontinents im einzelnen ablief. Zwar herrscht weitgehende Einigkeit, daß die ersten Einwanderer vor etwa 15.000 Jahren über die Landbrücke im Bereich der heutigen Beringstraße kamen. Doch dann wird es kompliziert. Nach gängiger Lehrmeinung stockte der Weitermarsch, weil sich erst vor 14.000 Jahren ein eisfreier Korridor zwischen den Kordilleren- und Laurentiden-Eisschilden in Nordamerika bildete, der den Marsch nach Süden ermöglichte. Dem widersprechen aber neuere Funde in Chile aus der Zeit um 13.000 v. Chr., die nur zwei Möglichkeiten offenlassen: Entweder gab es doch auch Siedler aus dem südpazifischen Raum oder die Einwanderer benutzten anfangs nicht den Weg durch die Mitte des Kontinents, sondern eine Route entlang der amerikanischen Westküste (Archäologie in Deutschland, 6/2014). Dabei scheint sich nun die sogenannte „Seetang-Hypothese“ von John Elandson durchzusetzen, welche auf dem letzteren Szenario beruht. (wk)

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Erste Sätze

Königsbergs Musikkultur nimmt mit der Einführung der Reformation ihren Anfang.

Hermann Güttler: Königsbergs Musikkultur im 18. Jahrhundert, Königsberg 1925

 

Historisches Kalenderblatt

3. Januar 1975: Für die drei West-Berliner Bezirke Kreuzberg, Tiergarten und Wedding verhängt der SPD-dominierte Senat unter dem Regierenden Bürgermeister Klaus Schütz ein Zuzugsverbot für Ausländer, da diese Bezirke als „ausländerüberlastet“ gelten.

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