© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/15 / 09. Januar 2015

Neuer Teilnehmerrekord bei Pegida in Dresden
Aus Trotz
Ronald Gläser

Wider Erwarten hat die Pegida-Demonstration auch im neuen Jahr nicht an Zulauf verloren. Etwa 18.000 Teilnehmer demonstrierten in Dresden friedlich gegen die Islamisierung Deutschlands. Wahrscheinlich hat die Neujahrsansprache Angela Merkels zu der neuen Rekord-Teilnehmerzahl trotz naßkaltem Winterwetter beigetragen. Die Kanzlerin hat mit ihrer peinlichen Warnung eine Trotzreaktion ausgelöst. Ihr Rat an Pegida-Sympathisanten lautete, den Organisatoren nicht zu folgen. Über die linksradikale Szene, die fast zeitgleich mit der Ausstrahlung ihrer Ansprache in Berlin Baustellencontainer anzündete und Polizisten angriff, hat sich die Kanzlerin hingegen noch nicht so abfällig geäußert.

Die Dresdner und die zugereisten Demonstranten machten nur das, was ihnen das Grundgesetz zusichert: sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen versammeln (Artikel 8) zu können. Es ist ihr Bürgerrecht. Und sei es, um zu fordern, die Erde müsse eine Scheibe werden. Der Staat hat dies nicht zu unterdrücken, wenn er ein Rechtsstaat sein will.

Auch die Medien sollten ihr Verhalten überdenken: Jede Anti-Castor-Demo mit Sachbeschädigungen, Nötigungen und gefährlichen Eingriffen in den Schienenverkehr wurde von Journalisten unkritischer begleitet als diese angeblichen „Aufmärsche“ in Dresden.

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