© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/15 / 09. Januar 2015

Katholischer Ethiker auf Abwegen: Gabriele Kuby widerspricht Gerhard Marschütz
Ideen für einen demographischen Winter
(wm)

Im Septemberheft der Herder Korrespondenz profilierte sich Gerhard Marschütz, der an der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät Ethik lehrt, als Apologet der „Gender-Ideologie“. Er stellte dabei das von ihm als „unwissenschaftlich“ geschmähte Werk der Publizistin Gabriele Kuby über „Die globale sexuelle Revolution“ (JF 42/12) ins Zentrum seiner Auseinandersetzung mit den Kritikern des „Genderismus“. In einer Replik expliziert Kuby (Heft 11/2014), daß Marschütz als katholischer Theologie bemüht sei, „im Gender-Mainstream zu schwimmen“, sich dort eingestandenermaßen „Wachstumspotential für die eigene Lehre“ verspreche und daher inhaltlich lieber nicht auf die Kritik einer Ideologie eingehe, die mit der „Dekonstruktion von Geschlechtsidentität“ an der Deregulierung sexueller Normen arbeite und damit langfristig die „Auflösung der Familie“ vorantreibe. Darin erkennt Kuby jedoch nur ein Segment im Prozeß der gegenwärtigen „Revolution von oben“, die auf einen „demographischen Winter“ im Umfeld von Migration, ökonomischer Krise und den vom Genderismus forcierten psychosozialen Verheerungen zulaufe. Mit eskalierender materieller Not werde allerdings „Gender“ wieder verschwinden, da sie die Menschen zwinge, sich in die „Wirklichkeit der irdischen Existenz zu fügen“.

www.herder-korrespondenz.de

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