© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/15 / 09. Januar 2015

Meldungen

Deutsche Forschung: Marsoberfläche kartiert

Heidelberg. Seit 2004 erforscht die in Deutschland entwickelte und gebaute High Resolution Stereo Camera HRSC die Marsoberfläche, die sie mittlerweile zum größten Teil in Farbe und dreidimensional erfaßt hat. Wie die beiden Geologen Ernst Hauber und Thomas Platz berichten, soll diese detaillierte Vermessung auch dazu dienen, die für 2018 geplante Esa-Mission des „ExoMars“-Rovers vorzubereiten und auch für den zweiten Nasa-Rover einen geeigneten Landeplatz zu finden, der 2020 dem Rover „Curiosity“ folgen soll. In erster Linie seien es jedoch die bahnbrechenden Einsichten in die Geologie des roten Planeten, die den eigentlichen Wert von HRSC ausmachten (Sterne und Weltraum, 12/2014). (ob)

www.sterne-und-weltraum.de

 

Vegetarische Produkte: Unsicherheiten bleiben

Berlin. Schätzungen zufolge leben in Deutschland etwa sieben Millionen Menschen vegetarisch. 800.000 bevorzugen eine vegane Lebensweise und verzichten vollständig auf tierische Produkte. Vor allem unter jungen Großstädtern wächst der Appetit auf Fleischloses. Der Ökoaktivist Jan Peifer sieht in der Entwicklung nur „ein kleines Problem“. „Vegan“ sei keine geschützte Bezeichnung wie etwa „bio“. Daß Konsumenten im schlimmsten Fall Produkte verzehrten, die im Zusammenhang mit Tierversuchen oder Gentechnik stünden, ließe sich daher nicht ausschließen. Zwar schuf auf EU-Ebene ein neues Lebensmittel­informationsgesetz 2010 eindeutige Definitionen für vegetarische und vegane Kost. Aber die Bundesregierung scheine es mit deren Umsetzung nicht eilig zu haben (Mensch und Tier, 4/2014). (dg)

www.vegan-news.de

 

Einübung in den Umgang mit Naturkatastrophen

Berlin. Den Bewohnern von Istanbul, Tokio oder Los Angeles, die im Schatten des drohenden „Big One“ leben, können Erdbebenforscher seriös nur sagen, daß ihre Regionen „gefährdet“ sind. Sei doch die Erde, so resümiert der US-Experte Seth Stein seine 30jährige Erfahrung als Erdbebenforscher (Humboldt Kosmos, 102/2014), viel zu chaotisch und unser Wissen nicht ausreichend, um das Risiko von Naturkatastrophen mit Modellen verläßlich vorhersagen zu können. Darum gehe es vor allem darum, die Prozesse der Kontinentalplattenverschiebung besser zu verstehen, um die Prognostik zu präzisieren. Unsicherheiten würden dadurch nicht beseitigt. Steins mathematisches Modell zur Kosten-Nutzen-Abwägung bei Risikoentscheidungen soll darum helfen, ein „vernünftiges Maß“ im Umgang mit naturbedingten Risiken zu bestimmen. (lv)

www.humboldt-foundation.de/

 

Erkenntnis

„Das passiert nicht alle Tage.“

Jürgen Holzmüller, Sachverständiger für Windenergieanlagen, über ein Mitte Dezember im Windpark Koßdorf im Süden Brandenburgs umgestürztes 600-Kilowatt-Windrad von 1999.

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