© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/15 / 16. Januar 2015

Meldungen

Deutschland schuldet Athen elf Milliarden Euro

ATHEN. Nach Angaben der griechischen Sonntagszeitung To Vima schuldet Deutschland Griechenland elf Milliarden Euro. Das Blatt verweist auf den geheimen Bericht des griechischen Rechnungshofes, der zu dem Schluß kommt, daß Griechenland für einen Kredit in Höhe von 216 Millionen Dollar, den die griechische Zentralbank der Reichsbank 1942 während der deutschen Besatzung ausgestellt habe, diese zinsaktualisierte Summe zustehe. Angaben der Griechenland-Zeitung zufolge wurde der Bericht dem stellvertretenden Finanzminister Christos Staikouras übergeben. Dieser wird ihn seinerseits an Außenminister Evangelos Venizelos weiterleiten. Letzterer wird den Bericht dem Juristischen Rat des Staates übergeben. Dessen Vollversammlung müsse dann schließlich die kommende Regierung – in einer Woche sind in Griechenland Wahlen – beraten, wie sie in dieser Sache weiter vorgehen soll. (ctw)

 

Postkommunist in Frühpension geschickt

ZAGREB. Die kroatische Ex-Außenministerin Kolinda Grabar-Kitarović von der nationalkonservativen Partei HDZ hat die Stichwahl gegen den bisherigen postkommunistischen Präsidenten Ivo Josipović überraschend gewonnen. Die 46jährige Diplomatin, die in den USA aufgewachsen ist und von 2011 bis 2014 stellvertretende Nato-Generalsekretärin war, verbuchte vorigen Sonntag 50,7 Prozent der Stimmen. In der ersten Wahlrunde hatte Josipović von der Regierungspartei SDP mit 38,5 Prozent noch vor Grabar-Kitarović (37,2 Prozent) gelegen. Damals sorgte der Drittplazierte Ivan Vilibor Sinčić mit 16,4 Prozent für Aufsehen. Der 24jährige Student und Aktivist der linksnationalen Protestgruppe Živi zid (Lebendige Mauer) hatte den Austritt aus EU („Union der Banker und Bürokraten“) und Nato gefordert sowie mit drastischen Worten Korruption, Mißwirtschaft und Abgehobenheit der politischen Klasse angeprangert. (fis)

 

Haftstrafe für Kirchenschändung

TRIENT. Ein Gericht in Trient hat einen Marokkaner wegen Kirchenschändung zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt. Der Wanderarbeiter darf die Strafe im Hausarrest verbüßen. Der 67jährige war am Neujahrstag im Örtchen Cles am Nonsberg in eine katholische Kirche eingedrungen und hatte sie schwer verwüstet. Zeugen gaben an, der Täter habe bereits im November eine heilige Messe mit dem Schreien von Koranversen gestört. Während der Gerichtsverhandlung drohte er damit, Berlusconi und „dem Vatikan“ den Kopf abzuschneiden. Nach Medienberichten sagte die Bürgermeisterin der Gemeinde Cles, Maria Flaim, der Verurteilte habe ein psychisches Problem. (ru)

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