© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/15 / 23. Januar 2015

Meldungen

Doppelagent des BND entwendet Agentenliste

BERLIN. Der Fall des im vergangenen Jahr aufgeflogenen Doppelagenten beim Bundesnachrichtendienst (BND) ist offenbar schwerwiegender als angenommen. Medienberichten zufolge hat der Mann eine Namensliste mit Klar- und Decknamen von 3.500 BND-Agenten entwendet. Diese seien für die Abteilung „EA–Einsatzgebiete/Auslandsbeziehungen“ tätig gewesen, berichtete die Bild-Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es sei noch nicht klar, ob der Spion die Liste an einen anderen Geheimdienst verkauft habe. Dem Bericht zufolge hatte der Mann die Liste auf einer privaten Festplatte gespeichert, die erst jetzt systematisch ausgewertet worden sei. Dem Spion wird vorgeworfen, 218 Dokumente an amerikanische Agenten verkauft zu haben. (ms)

 

Gericht verhindert Abschiebung

BERLIN. Das Verwaltungsgericht Berlin hat die Abschiebung eines syrischen Asylbewerbers nach Ungarn gestoppt. Aktuelle Berichte des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, der linken Gruppierung „Pro Asyl“ sowie des Auswärtigen Amtes belegten, „daß Ungarn Asylbewerber ohne Angabe von Gründen zum Teil bis zu sechs Monate inhaftiere“, begründete die Kammer ihr Urteil. Dies verstößt nach Angaben der Richter gegen das in der EU-Grundrechtecharta festgehaltene Recht auf Freiheit. Damit setzte sich das Verwaltungsgericht über das Dublin-III-Abkommen hinweg, wonach der EU-Mitgliedsstaat für einen Asylbewerber zuständig ist, den dieser als erstes betritt. (ho)

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