© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/15 / 23. Januar 2015

Meldungen

Prävention: Sozialpolitik statt Videoüberwachung

Braunschweig. Videoüberwachung öffentlicher Räume ist in Deutschland weit weniger verbreitet als in Großbritannien. Trotzdem sind Kamerainstallationen mittlerweile fester Bestandteil auch des deutschen Stadtbildes. Obwohl Forderungen nach ihrem flächendeckenden Einsatz wieder die sicherheitspolitische Debatte bestimmen, beseitige die Perfektionierung der technologischen Infrastruktur nach Einschätzung der Frankfurter Stadtgeographin Verena Schreiber nicht die Ursachen der Unsicherheit. Eine verbesserte Sozialpolitik leiste daher mehr als der kriminalpräventive Umbau der Gesellschaft (Geographische Rundschau, 9/2014). (dg)

www.geographischerundschau.de

 

Nutzen und Nachteile der Cyborg-Technologie

Leiningen. Blickt man zurück auf die Geschichte der Holzprothesen, dann hat die heute als „Cyborg“ bezeichnete Verschmelzung von Mensch und Maschine eine lange Tradition. Tatsächlich stößt die technische Optimierung des Menschen aber in eine neue Dimension vor, die der Wissenschaftsjournalist Klaus Wilhelm skizziert (Bild der Wissenschaft, 1/2015). An der Schnittstelle zwischen Gehirn und Maschine werde sich bis 2060 „Revolutionäres“ tun, da man angesichts der „weltweit laufenden Forschungen“ immer präziser wisse, „was wo im Gehirn passiert“. Daher könnten in 50 Jahren Miniatursysteme zur Gedankensteuerung oder zur Therapie von Hirnausfällen dienen. Die Kehrseite dieses Fortschritts: Es werde Menschen geben, die diese Systeme nutzen und andere, die das nicht wollen oder können. Dies könnte „die Gesellschaft spalten“. (ft)

www.wissenschaft.de

 

Kupfer: Nicht alle Vorräte lassen sich fördern

Heidelberg. Nach einer Studie des US Geological Survey (2013) beträgt die Menge an förderbarem Kupfer 5,5 Milliarden Tonnen. Dieser Vorrat reiche noch 125 Jahre. Der Prognose widerspricht ein australisches Computermodell. Für Steve Mohr (Sidney) ist der Höhepunkt der Kupferausbeute bereits 2040 überschritten. Mohr erhielt jüngst Unterstützung von der US-Umweltschutzbehörde. Deren Studie von 2014 wies darauf hin, daß die geplante Kupferförderung in Alaska ökologisch bedingt scheitern könne, da dort auf 150 Kilometern lachsreiche Flüsse, Feuchtgebiete, Teiche und Seen vernichtet werden müßten. Damit würde sich die verfügbare Kupfermenge um 50 Prozent reduzieren. Der „Peak“ sei dann schon vor 2025 erreicht. Jedenfalls solle man bald, so mahnt der Science-Redakteur Richard A. Kerr (Spektrum der Wissenschaft, 1/2015), Alternativen zum Kupfer entwickeln. (ft)

www.spektrum.de

 

Erkenntnis

„Die menschenleere Fabrik wird es nicht geben. Ich spreche in diesem Zusammenhang lieber von digitalen Inseln.“

Hartmut Hirsch-Kreinsen, Professor für Wirtschafts- und Industriesoziologie an der TU Dortmund, über Möglichkeiten und Grenzen von „Industrie 4.0“

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