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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/15 / 13. Februar 2015

Meldungen

Mehr EU-Dschadisten als bisher bekannt

Madrid. 30.000 bis zu 100.000 europäische Dschadisten statt der bislang angenommenen 4.000 sollen bislang in den Irak und nach Syrien gezogen sein, um dort zu kämpfen. Das meldete die spanische Zeitung El Pais am Wochenende unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte Studie der spanischen Polizei. Eine Polizeieinheit, die sich mit illegaler Immigration und Ausweisfälschung befaßt, hatte die Studie bereits Ende letzten Jahres erstellt. Spanien ist demnach die wichtigste Drehscheibe für Ein- und Ausreise der Islamisten. Möglich sei der Reiseverkehr mit Hilfe gefälschter Papiere und Menschenschmugglerbanden. Die Ausreise werde meist über die spanische Exklave Melilla und Marokko geregelt, auch der Umweg über Südamerika sei nicht unüblich. Rückkehrer nach Europa mischten sich häufig unter Flüchtlingsgruppen, so die Studie. Auch die Familie eines der Charlie-Hebdo-Attentäter sei über Spanien und die Türkei nach Syrien ausgereist. (mb)

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Front National erreicht in Stichwahl 48,6 Prozent

PARIS. Bei der Stichwahl im Departement Doubs erzielte der Kandidat der in Paris regierenden Sozialisten (PS), Frédéric Barbier, mit 51,4 Prozent einen knappen Sieg. Die Direktkandidatin des Front National, Sophie Montel, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhielt (JF 7/15), kam auf 48,6 Prozent. Barbier rückt für den bisherigen PS-Abgeordneten Pierre Moscovici in die Nationalversammlung nach, der 2014 zum EU-Wirtschaftskommissar aufgestiegen war. Die im ersten Wahlgang gescheiterte bürgerliche UMP hatte ihre Wähler zur Stimmenthaltung aufgefordert. (fis)

 

„Kopftuchverbot ist längst überfällig“

WIEN. Österreichische Politiker fordern ein Kopftuchverbot an Schulen und ein Vollverschleierungsverbot in der Öffentlichkeit. Im europäischen Wertesystem habe „das Kopftuch als Ausdruck der Ideologie der Ungleichheit von Mann und Frau keinen Platz“, erklärten der frühere ÖVP-Vizekanzler Josef Rieger und Ex-Nationalratspräsident Heinrich Neisser. „Das Kopftuch ist ein Symbol des Islamismus und wird von vielen Frauen als Unterdrückung empfunden. Schon alleine deshalb wäre ein Kopftuchverbot auch bei uns in Österreich längst überfällig“, sagte die FPÖ-Jugendsprecherin Petra Steger. Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte halte ein Verbot „für menschenrechtskonform und mit der Religionsfreiheit für vereinbar“, so Steger. Es gehe dabei um den Schutz junger Frauen, „denen oftmals gegen ihren Willen ein Kopftuch aufgezwungen wird“. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ist gegen ein Verbot. (fis)