© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/15 / 20. Februar 2015

Zitate

„Vor zehn, zwanzig Jahren glaubten wir, in einer etablierten Weltordnung zu leben, die nur an ein paar Orten aus den Fugen geraten war. Heute müssen wir erkennen, daß das Konzept der Weltordnung nicht universell gilt. Stattdessen gibt es unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung, die miteinander konkurrieren.“

Henry Kissinger, Stratege, in der „Weltwoche“ vom 12. Februar 2015

 

 

„Unser Rundum-wohlfühl-Land hat verlernt, die Ernsthaftigkeit seiner Gesetze zu vermitteln und durchzusetzen. Warum wird die Notwendigkeit des Strafvollzugs vom Staat auf Sozialeinrichtungen abgeschoben? Werden dort nicht aggressive Jugendliche zu der Erkenntnis kommen, wenn sie weiter aggressiv sind, zahlt sich das für sie aus? Wer annimmt, daß Nachsicht und Toleranz gegenüber Gewalttätern von diesen goutiert werden, sie zur Vernunft bringen, der muß scheitern. Oder er wird so enden wie Herr Biedermann, der aus Toleranz, Feigheit und dem Bemühen, stets freundlich zu wirken, letztlich sein Haus und sein Leben verliert.“

Klaus Kelle, Journalist und Medienunternehmer, in seinem Blog „Denken erwünscht“ am 13. Februar 2015

 

 

„Ich sehe uns auf dem Weg in einen neuen Totalitarismus. Wir denken immer, daß man dafür einen sichtbaren Wechsel des Herrschaftssystems braucht, in Uniform und mit Militärstiefeln. (...) Diktaturen arbeiten immer zuerst an der Abschaffung der Privatheit und des Geheimen und Verborgenen. Denn nur so lassen sich Menschen effektiv kontrollieren. Google und Co. arbeiten auch an der Abschaffung des Privaten. (...) Sie kontrollieren mehr und mehr unser soziales Leben. Sie setzen Normen.“

Harald Welzer, Soziologe, im „Spiegel“ vom 14. Februar 2015

 

 

„Angela Merkel ist eine Dame ohne Unterleib. Außer der Kanzlerschaft hält die CDU wenig im Innern zusammen. Nach dem abrupten Atomausstieg nach Fukushima hat die Parteivorsitzende ihrer Traditionsklientel mit dem Satz, der Islam gehöre zu Deutschland, ein Fuku- shima II beschert. An dieser Zumutung leiden Parteifreunde bis hinein in ihren engsten Unterstützerkreis mehr noch als seinerzeit an der Kehrtwende in der Energiepolitik.Die Leute wissen nicht mehr, warum und wofür sie in der CDU sind, und sie wissen auch nicht, warum und wozu sie diese Partei wählen sollen. Die großkoalitionäre Kanzlerin hat ihre Partei zu einer Soft-Version der SPD gemacht.“

Christoph Schwennicke, Chefredakteur, bei „Cicero Online“ am 15. Februar 2015

 

 

„Eine zentale Frage für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands ist die Integrationsfrage. Dafür brauchen wir eine starke nationale Identität. Integration heißt, daß man sich irgendwann nicht mehr als Araber, Bosnier oder Türke betrachtet, sondern als Deutscher mit allen Licht- und Schattenseiten. Deshalb müssen wir gerade den Migranten eine positive Identität anbieten. Denn wenn wir selbst unser Land nicht mögen, warum sollen es dann gerade die Migranten tun?“

Raed Saleh, Fraktionsvorsitzender der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus, in der „FAZ“ vom 17. Februar 2015

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