© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/15 / 20. Februar 2015

Meldungen

Islamismus: Geert Wilders rügt Kuschelkurs

LEIDEN. Der Vorsitzende der islamkritischen PVV Geert Wilders hat in der vergangenen Woche die „selektive Wut“ der niederländischen Regierung kritisiert und ihr einen „Kuschelkurs gegenüber dem Islam“ vorgeworfen. Während die terroristische Bedrohung des Landes durch Islamisten bedrohliche Ausmaße erreicht habe, nähmen die Zugeständnisse gegenüber den Moslems im Land schon skurrile Ausmaße an, so Wilders. Da werde der Bau einer zwei Meter hohen Mauer um das Gelände einer Moschee in Gouda erlaubt, um moslemische Männer vor dem Anblick nackter niederländischer Frauenbeine zu schützen. Kaum werde der Rohbau zu einem Moscheeanbau in Leiden friedlich besetzt, treffe der Sozialminister des Landes, Lodewijk Asscher von der sozialdemokratischen PvdA, „innerhalb von drei Minuten“ ein, um gemeinsam mit den Moscheebetreibern seine Empörung zum Ausdruck zu bringen. Leidens Bürgermeister Henri Lenferink verurteilte die Besetzung „aufs schärfste“, diese Aktion sei „unnötig kränkend“. Vertreter der Gruppe „Identitärer Widerstand“ waren auf das Dach des noch nicht fertiggestellten Anbaus der Al-Hijra-Moschee geklettert. Die jungen Männer hatten von dort Transparente mit den Aufschriften „In Leiden beginnt der Sieg“, „Gegen den Islam“ sowie die niederländische Flagge entrollt und bengalische Feuer gezündet. Nach Zahlung einer Geldbuße wurden sie wieder freigelassen. Gegenüber der JF bekräftigte ein Sprecher der Gruppe, Leiden sei schon heute eine Hochburg des Dschihadismus, ein weiterer Moscheebau daher nicht hinnehmbar. (mb)

 

MH17: Niederlande besorgt um Amnestie

DEN HAAG. Die Amnestieklausel im Waffenstillstandsabkommen von Minsk hat in den Niederlanden große Sorge ausgelöst, daß die Verantwortlichen für den Abschuß der Passagiermaschine MH17 am 17. Juli vergangenen Jahres nicht gefunden und belangt werden könnten. Zwar habe der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am Rande des EU-Gipfels in Brüssel gegenüber dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte „garantiert“, daß es für die Täter „nie“ eine Amnestie geben würde. Unterdessen blieb unklar, wie die Zusage umgesetzt werden soll. Beim Absturz der malaysischen Passagiermaschine kamen sämtliche Menschen an Bord ums Leben, darunter 196 Bürger der Niederlande. Sowohl der Bundesnachrichtendienst (BND) wie Nachforschungen holländischer Journalisten kamen zu dem Schluß, daß das Flugzeug mit einer Flugabwehrrakete abgeschossen wurde, die aus dem russischen Kursk in das von prorussischen Freischärlern kontrollierte Gebiet gebracht worden war. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt, da auch vier Deutsche unter den Toten sind. (ru)

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