© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/15 / 13. März 2015

Meldungen

Ökolandbau: Forschung endlich zentrieren

MÜNCHEN. Forschung begleitet den ökologischen Landbau seit seinen Anfängen vor 90 Jahren. Staatliche Förderung setzte jedoch erst ein, als 1982 an der Gesamthochschule Kassel die weltweit erste Professur für alternativen Landbau entstand. Einen weiteren Schub brachte seit 2001 das „Bundesprogramm Ökologischer Landbau“. Zukünftigen Herausforderungen sei dieser Verbund von Forschung und Praxis aber nicht mehr gewachsen, wie Gerold Rahmann (Thünen-Institut für Ökologischen Landbau, Trenthorst) nun resümiert. Damit Wissenschaftler effizienter zur Leistungssteigerung beitragen können, sei die Etablierung von Modellregionen genauso erforderlich wie der Aufbau einer „Bundesakademie Ökolandbau“, die Forschungsimpulse auch über die Regionen hinaus kommunizieren werde (Politische Ökologie, 140/2015). (dg)

 

Fluglärm schädigt Körper und Seele

BERLIN. Es gibt einen empirisch nachweisbaren Zusammenhang zwischen Fluglärm, Gesundheit und seelischem Wohlbefinden. Dabei sei nicht einmal vorauszusetzen, daß, wie eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (Berlin) ausweist, Anwohner sich vom Fluglärm gestört fühlen. Negativen Gesundheitseffekten wie Schlafstörungen seien sie trotzdem ausgesetzt. Es genüge dafür das „reine Vorhandensein von wahrnehmbarem Fluglärm“. Niedrigere Immobilienpreise in der Nachbarschaft von Flugkorridoren böten dafür nur eine unzureichende Kompensation, da auch bei diesem Personenkreis, der die eingeschränkte Lebensqualität wegen günstiger Mieten akzeptiere, „ein verringertes Wohlbefinden“ festgestellt wurde (DIW Wochenbericht, 9/2015). (ck)

 

Windräder: Massaker an Fledermaus-Populationen

Stuttgart. Die Ziele der vielbeschworenen Energiewende kollidieren mit dem Naturschutzrecht und der UN-Konvention zur Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten. So erfülle nur ein Bruchteil der 24.000 deutschen Windkraftanlagen Naturschutzauflagen, wie der Berliner Fledermausforscher Christian Voigt (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung) berichtet. Jedes Windrad, bei dem Artenschutzbelange ignoriert werden, töte zehn bis zwölf Fledermäuse, insgesamt etwa 250.000 Tiere jährlich. Windräder der neuen Generation, mit größeren Rotorblättern, würden die Gefahren noch erhöhen. Voigts Studie empfiehlt daher, die Windkraftanlagen zumindest während der Wanderungszeit der Fledermäuse „konsequent vom Netz zu nehmen“ (Naturschutz und Landschaftsplanung, 3/2015). (rs)

 

Erkenntnis

„Ein niedriger Sozialstatus geht mit einer geringeren Inanspruchnahme des Krankheitsfrüherkennungsprogramms für Kinder und der zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen einher.“

GBE kompakt, März 2015 – Robert Koch-Institut (Herausgeber)

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