© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/15 / 27. März 2015

Zitate

„Mitläufer der (Um)Benennungs-Obsession, die Schulen und Straßen derzeit heimsucht, zeigen an Kontexten und biographischen Brüchen des historischen Personals wenig Interesse: Man pickt sich bei Trend-Figuren das Affirmative, beim Aussortierten das ‘Unkorrekte’ heraus. (...) Manipulativer Umgang mit öffentlichen Markierungen läßt deprimierende Rückschlüsse auf das Geschichtsinteresse vieler Pädagogen und Politiker zu: Ihr 19. Jahrhundert, ohne das unser Heute und das 20. schwer zu verstehen sind, erscheint bei solchen Kehraus-Aktionen wie eine diffuse Collage der Projektionen; unbeschwert von den Zusammenhängen und Differenzierungen einer Fortschritts-Erzählung, die aus mehr als Schwarz und Weiß besteht.“

Thomas Lackmann, Redakteur, im „Tagesspiegel“ vom 19. März 2015

 

 

„Ich habe meine Gerechtigkeit bekommen, als ich mit meinen Eltern hierher kam und die Chance bekam, mir alles selbst zu erarbeiten. Hätte ich mir ein Auto in Frankfurt erarbeitet, hätten diese Arbeiterlieder singenden Halbstarken es für die Gerechtigkeit angezündet. So, wie sie alles kaputtmachten, was die deutschen Steuerzahler in Frankfurt aufgebaut hatten. Dabei brüllten sie Parolen, die sie für kommunistisch halten. Meine Eltern, die in der Sowjetunion geboren wurden und dort aufwuchsen, sind davon nicht überrascht. Sie selbst kommen aus einem Land, das sich dem Antifaschismus verschrieben hatte und das seine Bürger maßregelte, unterdrückte und sie in ihrer Freiheit einschränkte wie kein anderes. Das war und ist Kommunismus.“

Filipp Piatov, Publizist, bei „Welt Online“ am 19. März 2015

 

 

„Mit dem Fanal von Frankfurt ist der Linkspartei für einen Moment ihre Maske der Friedfertigkeit verrutscht. Diesmal sah man dahinter die Fratzen linker Schlägertrupps.“

Wolfram Weimer, Kolumnist, im „Handelsblatt“ vom 20. März 2015

 

 

„Was die Menschen in der Mitte der Gesellschaft von der Politik verlangen, hat sich im Grunde seit vielen Jahren nicht geändert. Sie wollen Rahmenbedingungen für eine prosperierende Wirtschaft. Sie wollen, daß der Staat für ihre persönliche Sicherheit sorgt. Sie wollen gute Schulen, Spitzenmedizin und Brücken, die nicht zusammenfallen. Und ja, sie wollen auch, daß von Lohnerhöhungen wenigstens ein paar Euro im Portemonnaie übrigbleiben.“

Andreas Niesmann, Korrespondent, im „Focus“ vom 21. März 2015

 

 

„Die Verschleierung der Frauen hat mit Religion sowenig zu tun wie die Kuh mit dem Sonntag. (...) Die Kippa trägt die für die Juden traurige Erinnerung an den einstmals zerstörten Tempel in Jerusalem als ihrer religiösen Mitte und Gebetsstätte weiter. Und das christliche Kreuz ist ein in zwei Jahrtausenden manifest gewordenes geistliches, geistiges und kulturelles Symbol für einen im Abendland konstitutiv gewordenen existentiellen und spirituellen Lebensimpuls. Diese Symbole kann man doch nicht allen Ernstes in einen Topf werfen mit der sexuell-repressiven Kopftuchpraxis!“

Dieter Hoof, Professor für Schulpädagogik, in der „Braunschweiger Zeitung“ vom 23. März 2015

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