© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/15 / 27. März 2015

Meldungen

Sarkozy setzt Zeichen und Le Pen punktet

PARIS. Überraschend deutlich haben am Sonntag bei den Departement-Wahlen in Frankreich die Bürgerlichen den ersten Wahlgang für sich entschieden. Mit 29,4 Prozent ließen die mit einer Einheitsliste angetretenen Parteien UMP und UDI den Front National (FN) mit 25,2 Prozent und die regierenden Sozialisten mit 21,9 Prozent hinter sich. Verglichen mit den letzten Departement-Wahlen 2011 ist gleichwohl der FN mit einem Zuwachs von zehn Prozentpunkten der eigentliche Wahlgewinner. Im entscheidenden zweiten Wahlgang an diesem Sonntag dürften die Sozialisten zwei Drittel der 61 bisher von ihnen regierten Departements verlieren. Die Bürgerlichen könnten ihrerseits künftig voraussichtlich in über 60 der 101 Departements regieren. Dem FN wird zugetraut, in maximal ein bis zwei Departements künftig den Präfekt zu stellen. Premierminister Manuel Valls zeigte sich erfreut, daß der FN bei dieser Wahl „nicht die stärkste Partei in Frankreich“ geworden ist. Gleichzeitig warf er der UMP und deren Vorsitzenden Nicolas Sarkozy vor, in den Stichwahlen zu keinen Absprachen mit den Linken gegen den FN bereit zu sein. (ftm)

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Liberia: Neuer Ebola-Fall erschüttert das Land

MONROVIA. Im Kampf gegen die Ebola-Epidemie hat Liberia einen Rückschlag erlitten. Eine 44jährige Frau sei positiv auf das Virus getestet worden, sagte Informationsminister Lewis Brown vorigen Freitag. Wo und wie sich die Frau infizierte, ist noch unklar. Laut Weltgesundheitsbehörde WHO ist es die erste Neuinfektion seit 16 Tagen, der Regierung zufolge schon seit 27 Tagen. Liberia ist von der Ebola-Epidemie mit am schwersten betroffen, aber auch im Nachbarland Guinea steigt die Zahl der Infizierten wieder an. Ein Jahr nach der offiziellen Bekanntgabe des Ebola-Ausbruchs in Westafrika hat „Ärzte ohne Grenzen“ davor gewarnt, die Epidemie vorschnell für beendet zu erklären. In einem Bericht kritisiert die Organisation die Auswirkungen der monatelangen „globalen Koalition der Untätigkeit“. Die Ebola-Epidemie habe „schonungslos offengelegt, wie ineffizient und langsam die internationalen Gesundheits- und Hilfssysteme auf Notfälle reagieren“, erklärte die Präsidentin von „Ärzte ohne Grenzen“, Joanne Liu. (eh)

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