© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/15 / 27. März 2015

Meldungen

Volker Beck zeigt Lars Winter wegen Tweet an

Berlin. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat Lars Winter wegen übler Nachrede und Beleidigung angezeigt. Winter hatte zuvor eine satirische Fotomontage verbreitet, die ein manipuliertes Wahlplakat Becks zeigt. Statt echter grüner Werbesprüche stand dort: „Der Onkel hat Bonbons für euch, Volker Beck Tagesmutter“ – eine Anspielung auf den Pädophilenkomplex inner- und außerhalb der Partei. Beck reagierte mit einer Anzeige, wie so oft, wenn er sich verunglimpft sieht. Trotzdem ist diese Anzeige überraschend: Zum einen steht sie auf schwachen Füßen, schließlich ist das verbreitete Bild harmlos. Zum anderen ist das CDU-Mitglied Winter nicht irgendein Wutbürger, sondern ein Sprachrohr des Arbeitskreises NSU, der die Geheimdienstaktivitäten rund um die Zwickauer Terrorzelle aufklären will. Er tritt nur bei Twitter öffentlich auf. Dort hat er mehr als 50.000 Follower. Der Arbeitskreis NSU hat sich mit ihm solidarisiert. (rg)

 

Katholiken: Panini bringt Papstmagazin heraus

Stuttgart. Der Panini-Verlag bringt das Monatsmagazin Mein Papst in einer Auflage von 250.000 Exemplaren heraus. Kernzielgruppe sind katholische Frauen ab 40. Das 72seitige Heft für 1,80 Euro ist ein Ableger des italienischen Magazins Il mio Papa, das wöchentlich erscheint. In der ersten Ausgabe ist beispielsweise eine Homestory enthalten: „So wohnt der Papst: Tür an Tür mit Gästen und Geistlichen statt im päpstlichen Palast“. (rg)

 

Zeitungen von Online- Stellenbörsen abgehängt

Hamburg. Die deutschen Tageszeitungen hinken reinen Online-Konkurrenten im Geschäftsfeld Jobanzeigen massiv hinterher. Arbeitssuchende klicken zu 71 Prozent auf originäre Online-Datenbanken wie Jobscout oder Stepstone, gefolgt von 67 Prozent, die auf die Internetseite des Arbeitsamtes gehen. Das ergab eine Untersuchung der PR-Agentur Faktenkontor. Demnach suchen nur 36 Prozent der Jobsuchenden Seiten wie fazjob.net auf, die zu einer Tageszeitung gehören. Noch weniger nutzen Soziale Netzwerke wie Facebook (acht Prozent) oder Xing (16 Prozent). Für die Zeitungen ist der Verlust ihrer Spitzenstellung verheerend. Bis vor 15 Jahren hatten sie fast ein Monopol, das ihnen über Jahrzehnte sichere Einnahmen garantierte. (rg)

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