© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/15 / 27. März 2015

Meldungen

Zypern: Mit Netz und Leimrute auf Vogeljagd

Bielefeld. Südeuropäer mögen Singvögel auf dem Speiseplan. Nachtigallen, Pirole, Mönchsgrasmücken, Bienenfresser und andere vom Aussterben bedrohte Arten gehen auf Zypern zu Hunderttausenden in die Fangnetze und auf die Leimruten von Wilderern. In Teilen Süd- und zunehmend auch Osteuropas landen sie als Delikatessen in Feinschmeckergaststätten. Vogelschützer der Bielefelder „Stiftung Pro Artenvielfalt“ gehören zu den wenigen, die auf Zypern gegen die Massentötung von Zugvögeln kämpfen. Seit 2011 konnten sie fast 30.000 Leimruten unschädlich machen und Hunderte von Netzen zerstören. Um den derzeitigen Einsatz von 14 Aktivisten zu unterstützen, ruft die Stiftung daher zu Spenden auf. (dm)

www.stiftung-pro-artenvielfalt.org

 

Gelbfiebermücke: Opfer über den Geruch finden

Stuttgart. Von 10.000 Insektenarten, die sich von Blut ernähren, bevorzugen nur 100 menschliches Blut. Unter ihnen entwickelte sich die weibliche Gelbfiebermücke als Überträger der Viruserkrankungen Gelb- und Denguefieber zum gefährlichsten Feind. Forscher der Rockefeller University (New York) haben nun herausgefunden, wie sich die bräunliche Form der Gelbfiebermücke evolutionsbiologisch auf Menschen spezialisierte. Die Fähigkeit, ihre Opfer über den Geruchssinn zu erfassen, sei dabei so fein ausdifferenziert, daß sie Menschen auswählt, die nur leicht nach dem Duftstoff Sulcaton riechen. So erkläre sich, daß einige Menschen häufiger von Mücken gestochen würden als andere (Naturwissenschaftliche Rundschau, 1/15). (ck)

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Neue Forschungen zu Klimawandel und Boden

Frankfurt/M. Der Klimawandel beschleunigt vermutlich auch Umsetzungsprozesse im Boden. Es könnte dabei zu positiver Rückkoppelung zwischen Klima­erwärmung und CO2-Freisetzung aus Böden kommen. Um deren Rolle im globalen CO2-Haushalt besser zu verstehen, führte das EU-Projekt CarboEurope 2004 an zwölf europäischen Standorten unterschiedlicher Landnutzung eine Inventur der Bodenkohlenstoffgehalte durch, die derzeit erneut überprüft werden. Erste Resultate bestätigen dabei die Funktion von Wäldern und Wiesen als Kohlenstoffsenken, erlauben jedoch noch keine sicheren Prognosen über Bodenreaktionen auf den Klimawandel, die Forscher des Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena sich erst von neuen mathematischen Modellen zur Simulation von Prozessen im Boden und Freilandexperimenten erhoffen (Senckenberg Natur-Forschung-Museum, 1/15). (rs)

www.senckenberg.de

 

Erkenntnis

„Offenbar tritt in dem Maße, wie die Kultur sich hebt, an die Stelle der Fleischkost die Pflanzenkost. Die Vielseitigkeit der Pflanzenkultur ist ein Zeichen höheren Kulturgrades überhaupt.“

August Bebel (1840–1913), Mitbegründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen