© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/15 / 03. April 2015

Meldungen

Kanada will Luftangriffe gegen IS ausweiten

OTTAWA. Kanada plant, seine Militäraktion gegen den IS künftig auszuweiten und zu verstärken. Zudem soll die kanadische Luftwaffe auch Angriffe in Syrien fliegen. Diese Pläne verteidigte Premierminister Stephen Harper vergangene Woche im Parlament. Die derzeit laufende Mission endet planmäßig im April, soll aber nach Harpers Programm bis März 2016 verlängert werden. Kritik an dem Vorschlag kam von der größten Oppositionspartei New Democrats und den Liberalen. Beide äußerten ihre Unsicherheit bezüglich der Legalität eines Luftangriffs in Syrien, da der syrische Präsident Baschar al-Assad nicht seine notwendige Zustimmung zu einem solchen Einsatz gegeben habe. Kanada solle sich mehr auf humanitäre Hilfe konzentrieren. Unterstützung für Harpers Vorschlag kam von der chaldäisch-katholischen Kirche in Kanada. Angaben der Nachrichtenagentur Aina zufolge forderte Priester Daoud Baffro von der Windsor’s Holy Family Chaldean Church ein Eingreifen der Kanadier, um chaldäische Christen im Irak und in Syrien vor Verfolgung durch den IS zu schützen. Nach Angaben von Baffro seien 60 Kirchen und drei Klöster zerstört worden. Tausende Chaldäer befänden sich auf der Flucht: „Sie haben keine Häuser, keine Schulen, keine Kirchen, keine Priester. Diese Menschen brauchen Hilfe.“ (eh)

 

Kein organisierter sexueller Mißbrauch

LEICESTERSHIRE. Nach den schweren Skandalen von Kindesmißbrauch im englischen Rotherham und Oxfordshire durch zumeist pakistanische Täter (JF 12/15) haben Ermittler mehr als 800 Fälle in Leicestershire neu geprüft. Bei der Untersuchung von etwa 20 Jahren Polizeiarbeit konnten die Ermittler jedoch keine Hinweise auf einen organisierten sexuellen Mißbrauch von Kindern finden, berichteten englische Medien vergangene Woche. Bei der Untersuchung in Leicestershire wurden 866 Akten geprüft, die bis ins Jahr 1994 zurückreichen. Dabei achtete man auch darauf, ob die Polizei ausführlich und angemessen ermittelt hatte. Mögliche Fälle von Opfern sexueller Ausbeutung wurden an ein weiteres Expertenteam weitergegeben. Fünf Fälle rollte die Polizei neu auf, allerdings konnten die Ermittler keine Verbindung zwischen ihnen feststellen. Die Ermittler zogen deshalb in ihrem Bericht den Schluß: „Es gibt keine Beweise, die eine großflächig angelegte und systematische sexuelle Ausbeutung von Kindern in Leicestershire aufdeckt.“ Polizeikommissar Clive Loader, der die Untersuchung in Auftrag gegeben hatte, sah sich durch dieses Ergebnis „beruhigt“. Gleichzeitig ermutigte er aber auch Opfer, sich zu melden, sollten sie der Meinung sein, in ihren Fällen sei nicht ausreichend ermittelt worden. (eh)

Interview Seite 3

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