© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/15 / 03. April 2015

Meldungen

„Ausnahmezustand in der Geldpolitik“

MÜNCHEN. Bundesbankpräsident Jens Weidmann hadert mit den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). „Der Ausnahmezustand ist in der Geldpolitik mittlerweile zur Gewohnheit geworden“, sagte Weidmann vorige Woche bei den „Münchner Seminaren“. Erneut kritisierte er die Staatsanleihekäufe der EZB: „Am Ende der Käufe werden die Staaten einen bedeutenden Teil ihrer Schulden sehr günstig durch die Notenbank finanzieren, ohne daß diese Finanzierungskosten nach dem Risiko des jeweiligen Staates differenziert würden“, so der Bundesbankchef. Zudem hinterfragte er die offiziell niedrigen Inflationsraten: „Die Preise von Vermögensgütern wie zum Beispiel Aktien, Immobilien oder Gold werden in diesen Verbraucherpreisindizes nicht berücksichtigt.“ Deshalb dürfe die Geldpolitik „nicht mit den Schultern zucken, wenn es Anzeichen für spekulative Übertreibungen auf den Vermögensmärkten gibt“. (fis)

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Porsche Holding siegt über US-Hedgefonds

STUTTGART. Die Porsche Holding muß keine 1,2 Milliarden Euro Schadensersatz an US-Hedgefonds zahlen. Das Stuttgarter Oberlandesgericht wies die Klage von Glenhill Capital, Viking Global und anderen Investoren ab, die mit Börsenspekulationen hohe Verluste verzeichnet hatten. Die Fonds wollten 2008 an Leerverkäufen von VW-Aktien profitieren. Da aber Porsche die Übernahme von VW versuchte, vervielfachte sich der Kurs zum Jahresende auf über 1.000 Euro. Die Fonds mußten die VW-Aktien jedoch kaufen, um ihre Leerverkäufe fristgerecht zu decken. Die Spekulanten warfen Porsche vor, erst Ende Oktober die Übernahmeabsicht bekanntgegeben zu haben. Eine Revision wurde nicht zugelassen. (fis)

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