© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/15 / 03. April 2015

Meldungen

4U9525: Diskussion um Anonymisierung

BERLIN. Der Trend zur Anonymisierung von Namen und Fotos hält weiter an. Deutsche Medien liefern sich seit dem Absturz der Germanwings-Maschine 4U9525 eine Debatte darüber, ob es zulässig ist, Namen und Fotos des Co-Piloten Andreas Lubitz sowie der Opfer zu veröffentlichen. Seine Identität war vom französischen Staatsanwalt enthüllt worden. Es waren jedoch zunächst ausländische Nachrichtenorganisationen, die zwei Tage nach dem Absturz der Unglücksmaschine den vollen Namen des mutmaßlichen Selbstmörders nannten. Nach und nach gingen auch deutsche Medien – allen voran Bild – dazu über, Lubitz beim Namen zu nennen. Marion Horn (BamS) thematisierte „selbsternannte Internet-Moralapostel“, die dies kritisierten und ihr vorwürfen, daß Zeitungen Geld verdienten: „Das ist gut so! Sonst gäbe es keine unabhängige Presse. Oligarchen und Politiker würden entscheiden, was in der Zeitung stehen darf.“ Andere Medien hingegen anonymisierten hartnäckig. Spiegel Online verbreitete noch am Donnerstag achmittag folgende Ansage: „Wir werden sicherlich weder den Namen des Co-Piloten noch Bilder von ihm oder seiner Familie veröffentlichen. Hetze gegen ihn ist komplett fehl am Platz. Jegliche Kommentare in diese Richtung werden von uns gelöscht.“ Am darauffolgenden Tag mußte Spiegel Online dann beidrehen: In dem Moment, in dem die Digitalausgabe des gedruckten Spiegel Lubitz’ Klarnamen im Netz veröffentlicht hatte, brachte auch Spiegel Online den vollen Namen und präsentierte in seiner am Sonntag ausgestrahlten Magazinsendung auch Namen und Fotos mehrerer Opfer. (rg)

 

„Economist“: WhatsApp schlägt traditionelle SMS

London. Über den Kurznachrichtendienst WhatsApp sind 2014 mehr Nachrichten verschickt worden als SMS über alle Mobilfunk-Netze zusammen. Das geht aus einem Bericht des britischen Economist hervor. 700 Millionen WhatsApp-Nutzer weltweit haben demnach im vergangenen Jahr sieben Billionen Nachrichten verschickt. Aktuell liege die Marke bei 30 Milliarden Meldungen täglich. 2014 lag die Zahl der verschickten SMS pro Tag noch bei 20 Milliarden, Tendenz fallend. Die Ursache liegt auf der Hand: Die WhatsApp-Nutzung ist kostenfrei. (rg)

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