© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/15 / 17. April 2015

Meldungen

Freihandelsabkommen birgt erhebliche Risiken

DESSAU. Das zwischen der EU und den USA geplante Freihandelsabkommen (TTIP) birgt laut Umweltbundesamt (UBA) erhebliche Risiken. „In der EU basiert die Regulierung von Risiken auf dem Vorsorgeprinzip. Danach muß für jeden Stoff nachgewiesen werden, daß von ihm keine beträchtlichen Gefahren ausgehen, bevor er zugelassen werden kann“, heißt es in dem UBA-Positionspapier „Umweltschutz unter TTIP“. Nach dem risikobasierten US-Ansatz könne hingegen ein Stoff so lange verwendet werden, bis eine von ihm ausgehende beträchtliche Gefahr nachgewiesen sei. „Eine Aufweichung anspruchsvoller Umweltregulierungen in der EU wäre nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch problematisch“, warnt das UBA. In Bereichen, in denen die EU-Wirtschaft wegen hoher Umweltstandards einen technologischen Wettbewerbsvorteil besitzt, würde „die Angleichung an niedrigere US-Standards bzw. die Anerkennung ihrer Gleichwertigkeit die Aufgabe ökologischer und ökonomischer Vorteile bedeuten“. (fis)

www.uba.de

Internetangriffe kosten 3,4 Milliarden Euro

BERLIN. Identitätsdiebstahl, gefälschte Webseiten oder Kurznachrichten (Phishing), Internetbetrug mit Waren- und Dienstleistungen sowie Schadsoftware kosten die Bürger in Deutschland pro Jahr 3,4 Milliarden Euro. Das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Brandenburgischen Instituts für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS). Nach Hochrechnungen müsse von über 14,7 Millionen Fällen pro Jahr ausgegangen werden. Laut polizeilicher Kriminalstatistik für 2013 belief sich die Deliktzahl im Bereich Information und Kommunikation dagegen auf lediglich 64.426 Fälle. Aber „bei Internetkriminalität ist das Dunkelfeld besonders groß“, argumentiert das DIW. „Die Schätzung des Bundeskriminalamtes zu beispielsweise Schäden durch Phishing ist offenbar deutlich zu konservativ, unsere Berechnungen ergeben einen um den Faktor 50 höheren Schaden.“ (fis)

www.sicherheitsindikator.de

Zahl der Woche

Mit 22,3 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist Deutschland weiter ein Industrieland. 1994 waren es 23 Prozent. In Frankreich lag der Anteil 2014 nur noch bei 11,4 Prozent und in Großbritannien bei 9,4 Prozent. In den EU-Staaten liegt der Industrieanteil im Schnitt bei 15,3 Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)