© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/15 / 17. April 2015

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Der Fluch der Technik“, JF 16/15

Irreführende Überschrift

Es ist nicht der Fluch der Technik, sondern der Fluch der politisch Verantwortlichen, die solche Verträge abschließen. Hätten sie je von einer VOL (Verdingungsordnung für Leistungen) gehört, so hätte die Industrie sich um die Zulassung von Drohnen kümmern müssen und wäre verantwortlich gewesen für die ausgemachte Qualität, die technische Zulassung, die Lieferzeit und den festgesetzten Preis. So aber konnte der verantwortliche Minister eine halbe Milliarde in den Sand setzen und wechselte nur das Ressort. Da sich oft erst bei Lieferung und Gebrauch die mangelhafte Beschaffenheit herausstellt, sind die jeweils (partei-)politisch Verantwortlichen dann meistens in einem anderen politischen Amt und nicht mehr zu belangen.

Karl-Heinz Bauer, Saarbrücken




Zu: „Abschied mit Folgen“ von Michael Paulwitz, JF 16/15

Danke, Peter Gauweiler!

Michael Paulwitz hat wie immer punktgenauen Formulierungen gefunden, um den politischen Abgang des letzten bayrischen Urgesteins zu beschreiben. In Zukunft werden der CSU viele Zweitstimmen fehlen, die dann die AfD stärken könnten. Ich persönlich habe immer sehr bedauert, daß Dr. Gauweiler nicht OB in München war, es wäre die perfekte Position für diesen geradlinigen Politikertypus gewesen. Als Bürgerin möchte ich mich bei ihm bedanken, daß er unter immensem Arbeitsaufwand versucht hat, seine und unsere Interessen in Karlsruhe durchzusetzen und für das einzustehen, was er in vielen Bürgerversammlungen gefordert hat. Er war nie ein Dampfplauderer, sein Wort hatte Bestand. Danke, Peter Gauweiler!

Heidi Körmer, München


Herz auf dem rechten Fleck

Leider geht mit Gauweiler ein gestandener Politiker, der das Herz auf dem rechten Fleck hat, im Unterschied zu den allermeisten seiner Kollegen. Leider besteht deren Qualität zumeist bloß noch aus einer ausgebildeten Einbildung bei einer gleichzeitig eingebildeten Ausbildung. Das zeigt sich an ihrer Politik, die im Lande bloß noch einem Durchwurstelladen gleicht. Politische Reformen sind kaum eingeführt, da werden sie schon wieder reformiert.

Gerd Müller, Frankenthal




Zur Haltungsnote: „Thomas heißt nicht anders“ von Christian Rudolf, JF 16/15

Volkserziehungskomitee

Wenn der Namensforscher Udolph den Namen „Neger“ von „Näger“ herleitet, so unterstützt er damit nolens volens das linke Mainzer Volkserziehungskomitee, das wohl bald mit einer Änderung des Firmenauftritts nicht mehr zufrieden sein wird, sondern – nächste „Erziehungsmaßnahme“ – vom Namensträger die Umbenennung seines Namens verlangen wird. Wenn nicht, drohen wohl „Mahnwachen“ und „Gesichtzeigen“.

Gabriele Baier-Jagodzinski, Pirmasens




Zu: „Das verletzte Vertrauen“ von Thorsten Hinz, JF 15/15

Lösung durch Toiletteneinbau

In der Debatte um das abgestürzte Flugzeug vermisse ich eine simple Frage: Warum hat noch kein Flugzeughersteller im Cockpit nur für die Piloten eine Toilette eingebaut? Das kostet zwar etwas und verbraucht Platz, aber es gibt Sicherheit und löst das Zwei-Piloten-Problem.

Jürgen Schulz, Buchholz




Zu: „Es geht nicht um Moral“ von Thorsten Hinz, JF 15/15

Totalitär oder Siegerjustiz

Die Leugnung des Holocausts zu bestrafen, ist einer Demokratie unwürdig, dies sollte man totalitären Staaten überlassen. Oder ist das noch der Geist der Siegerjustiz? Man kann nur etwas leugnen, was man selbst getan hat oder wirklich weiß. Wenn jemand zu dumm ist, um Wahrheit und Propaganda voneinander zu unterscheiden, ist das doch kein Grund für solch drakonische Bestrafung. Wenn Journalisten die KZ-Rheinwiesenlager der US-Armee leugnen, werden jene doch auch nicht als Kollaborateure belangt. Leugnung läßt sich nicht mit Volksverhetzung gleichsetzen. Offensichtlich verstößt dieses Prinzip der Bestrafung gegen das Grundgesetz.

Martin Schröder, Detmold




Zu: „Endlich die Augen öffnen“, im Gespräch mit Taj Hargey, JF 15/15

Wie beim Kommunismus

Ach wie schön! Mohammed und Koran sind gut, nur die Ausführung, die drei großen „M“ – Mullahs, Moscheen und Madrasas – sind verkehrt. Das ist wie bei den untoten Kommunisten: Marx und die Idee sind gut, nur die Ausführungen waren bisher falsch.

Franz Harder, Leopoldshöhe




Zu: „Querschläger der Woche / Um die Ecke geschossen“ von Marcus Schmidt, JF 15/15

Eingeschränkt – wie geht das?

Man fragt sich, ob die angeblichen Schwächen des G36 nicht schon bei der Erprobung vor seiner Einführung hätten entdeckt werden müssen. Die Rede ist von einer geringeren Präzision bei hohen Temperaturen. Der Generalinspekteur wies an, „das Gewehr nur noch eingeschränkt zu nutzen“. Wie geht das? Nur noch zum Reinigen? Oder nur noch bei Kälte?

Eberhard Koenig, Baiern




Zu: „Sudetendeutsche auf den Barrikaden“ von Gernot Facius, JF 15/15

„Heilung“ durch Assimilation

Der Autor meint, die Sudetendeutsche Landsmannschaft versuche mit ihrer Satzungsänderung von den von Haus und Hof Verjagten abzulenken, „just zu einem Zeitpunkt, an dem sich andere Vertreiberstaaten für Modelle einer Heilung öffnen“. Offenbar ist hier Ungarn gemeint. Wenn das Aufgehen der „Schwaben“ im Madjarentum eine „Heilung“ ist, dann hat Gernot Facius sogar recht.

Franz Wesner, Holzwickede




Zu: „Der Souverän ist lästig“ von Björn Schumacher, JF 15/15

Meinung ja, Rede nein

Björn Schumacher hat in seiner Darstellung recht, wenn er sagt, daß wir uns allmählich einer erneuten „DDR“ nähern. Wir nähern uns nicht nur einer erneuten „DDR“, wir haben sie schon. Die Überwachung der Bürger haben die vom Staat bezahlten „Antifaschisten“ übernommen. Hier hat sich eine private Stasi herausgebildet, und im „Kampf gegen Rechts“ wird jedermann verfolgt, der von der Regierungsmeinung abweicht. Meinungsfreiheit haben wir noch, aber die Redefreiheit ist verboten. Hier fällt mir das Lied ein: „Die Gedanken sind frei!“

Wolfgang Schroedter, Kiel




Zur Meldung: „Mehrheit der Griechen fordert Reparationen“, JF 14/15

Unbedachte Haltung

Wenn es stimmt, daß 82 Prozent (!) der Griechen es für angebracht halten, von Deutschland Reparationszahlungen zu verlangen, ohne dabei zu bedenken, daß diese Forderungen längst in Übereinstimmung mit der griechischen Regierung großzügig abgeschlossen wurden, werde ich künftig meine bisher wohlwollende Haltung zu den Griechen radikal verändern. Als Historiker muß ich hier einige Dinge zurechtrücken. Es ist historische Tatsache, daß die deutsche Wehrmacht bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs keineswegs plante, in Griechenland zu kämpfen. Während sie nur etwa ein Drittel des Staatsgebietes von Hellas besetzte, verlangt das griechische Volk Reparationskosten nur von uns, wohlwissend, daß sie weder von Italien noch von den Briten Gelder, geschweige denn eine Wiedergutmachung erhalten.

Ganz erbärmlich finde ich in diesem Zusammenhang den Nationalmasochismus unserer Politiker und der Medien, die wider besseres Wissen diese Forderungen für rechtens halten. Hinzu kommt das Thema der Geiselerschießungen, die als abscheuliches Verbrechen der Wehrmacht angelastet werden. Man mag über diese Strafmaßnahme denken, wie man will. Tatsache ist es jedoch, daß diese nach der Haager Landkriegsordnung rechtens waren und eine Erschießungsquote von 1:10 im Einklang mit dem Gesetz stand. Kein deutscher Politiker, kein Journalist wagt es indes, an die Greuel der griechischen kommunistischen Partisanen (Elas) zu erinnern, die mit unvorstellbarer Grausamkeit heimtückisch und brutal deutsche Soldaten hinterrücks abschlachteten.

Norbert Gündling, Nidda




Zu: „Selbstverständlich Soldat“ von Martin Böcker, JF 14/15

Innere Führung: Demut statt Stolz

Der in der Tradition stehende selbstbewußte Soldat als Kämpfer war politisch nie gewollt, er sollte zivil nivelliert werden. Der „Bürger in Uniform“ war stets Maskerade, Livree, Biedermeier (zum Beispiel Carl Spitzweg „Der strickende Wachposten“). Daß der „Bürger als Soldat“ nicht zur Zivilgesellschaft paßt, illustrieren treffend die dazu zitierten Auslassungen des Direktors der Führungsakademie der Bundeswehr Elmar Wiesendahl zur „Vision“ eines neuen Soldaten – welch ein Sammelsurium! Dem „Bürger in Uniform“ sollte das immer Unverwechselbare des Soldatischen genommen werden und dem Soldaten im Zivilkult den Stolz nehmen.

Wolf-Dieter Anders, Oberstleutnant d.R., Rotenburg/Wümme


Ohne Streitkraft keine Freiheit

Wer seine Streitkräfte nicht ehrt, ist der Freiheit nicht wert! Warum sollten junge Menschen in unserem Land der Berufung, Soldat zu werden, folgen, wenn schon im Zivilen Schlagwörter wie Ehre, Heimat, Volk oder Treue als ewiggestrig aufs schärfste bekämpft und verurteilt werden? Medien und politische Öffentlichkeit sehen in der Bundeswehr nur noch ein (zu) teures, notwendiges Übel.

Alexander Garnreiter, Feldkirchen




Zu: „Historisches Kalenderblatt“, JF 14/15

Ende des Parlamentarismus

Leider haben Sie nicht an jenes traurige Datum erinnert, das sich nun zum 85. Mal jährte: Am 27. März 1930, mitten in der Weltwirtschaftskrise mit circa drei Millionen Arbeitslosen in Deutschland, stürzte die SPD zusammen mit der KPD und der NSDAP den Reichskanzler Hermann Müller (SPD), der einer großen Koalition aus Zentrum, SPD und DDP (Liberalen) vorstand. Anlaß war ein Kompromißvorschlag von Zentrum und DDP, den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung um 0,25 Prozent auf 3,75 Prozent zu erhöhen. Die SPD lehnte diesen Vorschlag wegen der Einsprüche des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes ab und zerbrach die Koalition – zusammen mit den Feinden der Demokratie.

Dieser Rücktritt des Kabinetts Müller war das vorweggenommene Ende der parlamentarischen Regierung in Deutschland. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten zwei Jahre und zehn Monate danach ist auf die Verantwortungslosigkeit der SPD zurückzuführen. Diese besaß noch die Unverfrorenheit, sich am 28. März 1930 mit einem Aufruf „An das werktätige Volk“ zu wenden: „Wir gehen ungewissen Zeiten entgegen. Schwerste Konflikte drohen.“ Die kamen dann auch, dank der SPD, die Hitler an die Macht verhalf, indem sie die Demokratie mit Kommunisten und Nazis kaputtmachte.

Georg Wieloguzow, Norderstedt



Zu: „Frieden ist, wenn wir zahlen“ von Michael Paulwitz, JF 13/15

Preis für Dilettanten und Zocker

Wie sich Deutschland als größtes und erfolgreichstes Land Europas seit Monaten von dilettierenden, dreist zockenden Kommunisten aus Griechenland wie ein Bär am Nasenring vorführen läßt, ist einmalig in der Nachkriegsgeschichte. Vollends unerträglich jedoch sind die vaterlandslosen Linken, die – siebzig Jahre nach Kriegsende – abstruse „Reparationsforderungen“ als legitim bezeichnen!

Dr. med. Jörg Mutschler, Naila




Zu: „Europa braucht eine Wende“, im Gespräch mit Václav Klaus, JF 13/15

Fakten versus Schlagwort

Der Interviewer Petr Bystron spricht in seinen Fragen von der „Zerschlagung“ der Tschechoslowakei im Jahr 1938. Auch wenn dieses Schlagwort heute im politisch-korrekten Diskurs fest verankert ist, widerspricht es doch der historischen Faktenlage: Tatsächlich erhielten die Slowaken ihre bei der Gründung der 1. Tschechoslowakischen Republik von den Tschechen zugesagte Autonomie erst 20 Jahre später, am 22. November 1938. Nachdem sich daraufhin 98 Prozent der Slowaken für autonom erklärt hatten, setzte der tschechische Präsident Hacha die neugegründete slowakische Regierung ab, ließ Preßburg durch tschechisches Militär besetzen (wie bereits 1919) und löste den slowakischen Landtag auf. Am 14. März 1939 stimmte der vom abgesetzten Regierungschef Tiso einberufene slowakische Landtag einstimmig für die Unabhängigkeit der Slowakei. Damit war die Tschecho-Slowakei de facto von innen her zerbrochen. Kann man vor diesem Hintergrund noch von „Zerschlagung“ sprechen?

Erich Högn, Königstein




Zur Meldung: „Windkraft: In Dänemark stagniert der Ausbau“, JF 13/15

Bald ein Wald aus Windrädern

Auch im Hunsrück und in Rheinhessen gibt es starken Widerstand gegen Windräder. Sie machen die Bewohner ihrer Umgebung nervös; das gleichmäßige Rauschen, das dauernde Gedrehe vor den Augen, das Flattern des Lichts tagsüber, das Blinken nachts. Die weiten Wälder des Hunsrücks verlieren deutlich an Erholungswert für die Touristen. Die Abgeschiedenheit der Natur wird gebrochen. Auch in Mainz gibt es beträchtlichen Widerstand gegen eine geplante Kette von Windrädern auf dem gegenüberliegenden Taunuskamm, den man von Mainz aus am Horizont sieht. Wo bleibt da der Ruhepol für das Auge, wenn in der Ferne nur noch drehende Öko-Kirmes zu sehen ist? Was soll das für ein deutscher Wald sein, der voller Windräder steht?

Wolfgang Richter, Staudernheim