© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/15 / 01. Mai 2015

Sozialdemokratischer Angriff auf die deutsche Braunkohle
Verraten und verkauft
Jörg Fischer

Der Ausverkauf von Bahn und Post, Euro und schrankenlose Einwanderung, Kosovokrieg und Vaterlandsverteidigung am Hindukusch, Rentenraub und Riester-Betrug, Hartz IV und Leiharbeit, die Auflösung der Deutschland AG oder die milliardenschwere Rettung von Zocker-Banken und Pleitestaaten – das Sündenregister ist lang, welches ohne tatkräftige Mitwirkung der SPD kaum möglich gewesen wäre.

Doch für Sigmar Gabriel scheinen Ökosteuer, über 21 Milliarden Euro Aufschlag auf die Stromrechnung („EEG-Umlage“) oder der teure Irrsinn Zwangsdämmung noch nicht genug. Der SPD-Chef will mit seiner geplanten „Klimaabgabe“ (JF 18/15) sogar vierfach punkten: die Strompreise anheben, Kraftwerke abschalten, Industrie vertreiben und anständig bezahlte Arbeitsplätze vernichten. Ob mit dem faktischen Aus für die deutsche Braunkohle wirklich 100.000 Stellen verlorengehen – wie Gewerkschafter befürchten – oder nur 4.700 in der Braunkohleindustrie, wie das Umweltbundesamt abwiegelt, weiß niemand. Die 15.000 „Männer um die 50 mit dicken Bäuchen und bunten T-Shirts“ (Handelsblatt), die vorigen Samstag in Berlin gegen Gabriel und „den sozialen Blackout ganzer Regionen“ demonstrierten, mögen den Wirtschaftsminister zwar zu kosmetischen Korrekturen an seinem Gesetzentwurf veranlaßt haben. Aber eine Kohle-Strafsteuer und noch viel mehr wird früher oder später doch kommen.

Beim längst religiöse Züge annehmenden Ziel, „den CO2-Ausstoß in Deutschland zu senken und die langfristigen Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen“, sind sich alle derzeitigen Bundestagsparteien im Prinzip einig. Auch die Vorratsdatenspeicherung oder Knebelverträge à la TTIP werden mit Zustimmung der SPD durch Bundestag und EU-Parlament gepeitscht. Gabriel und seine Funktionärsgenossen bestätigen auch künftig die alte Rotfrontkämpferbund-Parole: „Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten!“