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US-Investor Soros droht Steuernachzahlung in Milliardenhöhe
Demokratischer Pferdefuß
Thomas Fasbender

Über elf Milliarden Dollar hat die US-Investorenlegende George Soros in den vergangenen 30 Jahren zur Förderung dessen ausgegeben, was er für Demokratie hält. Für seine weltweiten Open-Society-Stiftungen ist der in Budapest geborene 84jährige so berühmt wie für seine Erfolge als Spekulant. Sein Rekordgewinn: über eine Milliarde Dollar in einer Nacht, im Oktober 1992 bei einer erfolgreichen Wette gegen das englische Pfund. Den britischen Staatshaushalt kostete sein Triumph damals gut zehn Milliarden D-Mark.

Eines weiß Soros genau: Nichts steht dem Wolf in den Augen der Öffentlichkeit so gut wie ein Schafspelz. Philanthropie lautet das Zauberwort. Wohltätiges Geld öffnet Türen, von Waisenhäusern bis zum Weißen Haus. Schon 1988 machte Soros in Frankreich Insiderwissen zu Geld; ein Jahre später gegen ihn ergangenes Millionenurteil focht er vor dem Europäischen Menschengerichtshof an – vergebens. Sein Quantum-Hedgefonds gehört zu den erfolgreichsten der Geschichte. Wobei, wie sich jetzt herausstellt, ein Gutteil des Soros-Vermögens aus gestundeten Steuerzahlungen besteht. Nachdem der demokratisch dominierte US-Kongreß 2008 einige der eklatantesten Hedgefonds-Privilegien gestrichen hat, darf der Quantum-Chef bis 2017 6,7 Milliarden Dollar Steuern nachzahlen. Auch die edle Philanthropie hat ihren Pferdefuß.

Kritiker behaupten, mit dem Open Society-Netzwerk betreibe der Oba-ma-Förderer seine private Außenpolitik, der Politikaktivismus diene vor allem seinen finanziellen Interessen. Die Soros-Stiftungen im Dunstkreis CIA-naher NGOs treten weltweit für die „Demokratisierung“ à la Washington ein. Keine „Farbenrevolution“, kein Regime-Change-Szenario in Osteuropa, ohne daß von Soros-Geld die Rede ist. Die neoliberalen Kräfte sind seine natürlichen Verbündeten. Wer gern gegen Zentralbanken spekuliert, für den sind Deregulierung und Liberalisierung so wichtig wie für den kleinen Mann das tägliche Brot.