© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/15 / 29. Mai 2015

Meldungen

Rechtsruck in Polen: Duda wird Präsident

WARSCHAU. Analysen der Landeswahlkommission (PKW) bestätigten erneut die politische Spaltung Polen: Der mit 51,55 Prozent zum neuen Staatspräsidenten gewählte sozialkonservative Oppositionskandidat Andrzej Duda hat seine Hochburgen im Osten des Landes sowie in in kleinen Städten und ländlichen Gebieten. Der unterlegene Amtsinhaber Bronislaw Komorowski von der regierenden wirtschaftsliberalen Bürgerplattform PO (JF 21/15) konnte lediglich in Pommern und der ehemals brandenburgischen Neumark (Woiwodschaft Lebus) Ergebnisse von über 60 Prozent erreichen. Im ersten Wahlgang am 11. Mai erzielte Duda 34,8 Prozent, Komorowski 33,8 und der Rockmusiker und Protestkandidat Pawel Kukiz 20,8 Prozent. Der aus Krakau stammende 43jährige Duda ist seit 2014 für die Partei PiS von Ex-Premier Jaroslaw Kaczy´nski Abgeordneter des EU-Parlaments und gehört dort zusammen mit der AfD, der Familien-Partei, der rechten Dänischen Volkspartei und den britischen Torys zur Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer. (fis)

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Homo-Ehe: „Soziale Revolution“ in Irland

Dublin. Das katholische Irland hat die Ehe homosexueller Paare offiziell zugelassen. Als erstes Land führte die kleine Republik mit 62,4 Prozent die Neuerung per Volksentscheid ein. Gesundheitsminister Leo Varadkar, der sich Anfang des Jahres als homosexuell bekannt hatte, sprach von einer „sozialen Revolution in Irland“. „Das Referendum macht uns für den Rest der Welt zu einem Leuchtfeuer von Gleichheit und Freiheit“, bekräftigte er. Kritik kam von katholischer Seite. Der Primas der katholischen Kirche von Gesamtirland, Eamon Martin, stellte die weitere Zusammenarbeit von Kirche und Staat bei der Eheschließung in Frage. Dagegen forderte der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin einen „Realitätscheck“ der Kirche. (eh)