© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/15 / 29. Mai 2015

Meldungen

Prinz von Anhalt fordert Raubkunst zurück

HALLE. Nach der Entdeckung von sechs Kunstwerken aus dem Erbe des Anhaltischen Fürstenhauses in einem Museum der ukrainischen Stadt Poltawa fordert das Familienoberhaupt Eduard Prinz von Anhalt nun seinen Besitz zurück. In einem Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung appellierte der 73jährige an die Politik, die Frage der Beutekunst bei der ukrainischen Regierung auf die Tagesordnung zu setzen. Die anhaltischen Fürstenbildnisse unter den Kunstwerken seien ein für die Familie, Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland bedeutsames Kulturgut. „Es sind die Vorfahren unserer heutigen Zeit“, sagte der Prinz. Die sechs Gemälde aus dem Dessauer Schloß waren von einem Mitarbeiter der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz auf der Internetseite des ukrainischen Museums entdeckt worden. Auf Fotos von Innenräumen des Museums konnte er Bilder identifizieren, die seit 1945 als zerstört oder verschollen gelten. Das älteste, ein Gemälde von Lucas Cranach dem Jüngeren, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Unklar ist, ob das ukrainische Museum etwas von der Herkunft der Bilder weiß. Die Fürstenfamilie ist formell Eigentümer der Bilder. (JF)



Sachsen: Linkspartei will Gender-Unterricht

DRESDEN. Die Fraktion Die Linke im sächsischen Landtag fordert eine „Modernisierung“ des Sexualkundeunterrichts an Schulen. So sollten Schüler künftig verstärkt über die „Vielförmigkeit sexuellen Lebens“ und die „Pluralisierung der Lebensstile“ aufgeklärt werden, heißt es in einem Antrag an die Landesregierung (Drucksache 6/1539). Damit wolle man einer bloßen Einteilung der Menschen in Männer und Frauen sowie einer Diskriminierung anderer Geschlechtsidentitäten entgegenwirken. Die geschlechtliche Identität könne sich je nach Lebenslage ändern, heißt es in dem Papier. Sie könne mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen, „sie muß es jedoch nicht“. Die Vorgaben im „Orientierungsplan für die Familien- und Sexualerziehung an sächsischen Schulen“ aus dem Jahr 2006 entsprächen nicht mehr „dem Stand wissenschaftlicher Erkenntnis und der Praxis tatsächlicher Gleichstellung“. So komme der Begriff der „sexuellen Vielfalt“ in den Lehrplänen nicht vor. Außer über Hetero- und Homosexualität müsse künftig auch über Bi-, Inter- und Transsexualität informiert werden. Lehrer sollten entsprechend weitergebildet und den Schulen passendes Lehrmaterial zur Verfügung gestellt werden. (idea/JF)



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Werbespruch der in Bergisch Gladbach ansässigen Zanders GmbH, die Papiere und Kartons herstellt