© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/15 / 05. Juni 2015

FPÖ feiert Erfolge in der Steiermark und dem Burgenland
Unvergleichlich
Jörg Fischer

Die Liste der Abspaltungen in der 60jährigen Geschichte der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) ist lang – doch alle sind sie gescheitert. Gleichzeitig ignorierte die politische Konkurrenz heiße Themen wie Asylbetrug oder „Kriminaltourismus“, wie es in den Alpenländern heißt. Und so überrascht es nicht, daß die Freiheitlichen zum Auftakt des Wahljahres 2015 eine Verdreifachung ihres Wahlergebnisses in der Steiermark und fast eine Verdopplung im Burgenland verbuchen konnten. Für die Landtagswahlen im Herbst in Oberösterreich und in Wien werden ebenfalls Werte von 20 bis 30 Prozent prognostiziert.

Doch weder wird die FPÖ in einer der Landeshaupstädte den Regierungschef stellen, noch wird Parteichef Heinz-Christian Strache nach der nächsten Nationalratswahl Bundeskanzler – selbst wenn die FPÖ zur stärksten Partei aufsteigt. Sollte es für eine großkoalitionäre Regierung nicht mehr reichen, stehen die Grünen oder eventuell die gehätschelten neoliberalen Neos Gewehr bei Fuß. In Zeiten der Euro-Misere sowie anderer Zumutungen fürs eigene Volk werden weder die ÖVP noch gar die SPÖ den Juniorpartner spielen können.

Rückschlüsse auf Deutschland lassen sich aus den FPÖ-Erfolgen kaum ziehen. Mit Kampagnen wie „Stop dem Moscheenbau“ oder Wahlkampfartikel gegen „die rote Asylconnection“ würde sich hierzulande jede Partei immer noch ins politisch-mediale Abseits befördern.