© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/15 / 05. Juni 2015

Meldungen

„Währungsunion ist eine Inflationsgemeinschaft“

Düsseldorf. Das DGB-nahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat erneut eine noch expansivere Geldpolitik von der Europäischen Zentralbank (EZB) verlangt. In Europa „brauchen wir ein genaues Verständnis davon, was eine Währungsunion ist: nämlich eine Inflationsgemeinschaft“, erklärte IMK-Direktor Gustav Horn im Fachblatt Böckler Impuls (8/15). „Wir brauchen alle die gleiche Inflationsrate. Sowohl das Überschießen, wie es in Griechenland vorgekommen ist, als auch das Unterschießen wie in Deutschland destabilisieren den Euroraum“, so Horn. Der Staat müsse investieren, um private Investitionen auszulösen. Notwendig sei „eine stabilitätsgerechte Lohnentwicklung, die auch den Beschäftigten ihren Anteil am Wachstum in Deutschland gibt“. Das IMK befinde sich mit seinen Forderungen in keiner Außenseiterrolle und habe „zum Beispiel 2013 als einziges deutsches Institut ein Forschungsprojekt von George Soros’ Institute for New Economic Thinking bekommen“. (fis)

 boeckler.de



Wohlstandsgewinne aus der Franken-Aufwertung 

FRANKFURT. Die Freigabe des Wechselkurses und der härtere Franken (JF 5/15) haben für die Schweiz mehr Vor- als Nachteile. Die Währungsaufwertung drücke zwar die Produktion in der Exportindustrie, aber sie „bringt den Wirtschaftsakteuren auch Wohlstandsgewinne aus der Ersparnis bei den Ausgaben für Importe“, erläuterte der frühere Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, in der FAZ. Bei einer Aufwertung von 7,3 Prozent mache das etwa 30 Milliarden Franken oder 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. „Von diesem Betrag profitieren alle Inländer, von der Schülerin bis zum Greis, ihren Konsumgewohnheiten entsprechend“, so der Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute. Ebenfalls profitierten „die Produzenten von nicht handelbaren Gütern für den heimischen Verbrauch, da die Verbraucher mehr Geld in der Tasche haben“. Die Aufwertungsgewinne würden permanent, die Aufwertungsverluste dagegen vorübergehend sein, so Mayer. (fis)

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Zahl der Woche

427,2 Millionen private Versicherungsverträge gab es Ende 2014 in Deutschland. Den Löwenanteil verbuchte die Schaden- und Unfallversicherung (301,9 Millionen). Die Zahl der Lebensversicherungen ging hingegen seit 2011 von 93,6 auf 92,5 Millionen zurück. (Quelle: GDV, PKV-Verband)