© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/15 / 19. Juni 2015

Meldungen

BND überwacht eigene Mitarbeiter 

BERLIN. In der Affäre um die Zusammenarbeit des Bundesnachrichtendienstes (BND) mit der amerikanischen NSA hat der BND offenbar seine Mitarbeiter der Abhörstation Bad Aibling überwacht. Die BND-Zentrale habe 2006 erfahren, daß die NSA den deutschen Geheimdienst benutzen wollte, um die deutsch-französischen Rüstungskonzerne EADS und Eurocopter auszuspionieren, berichtet die Bild am Sonntag. Als Reaktion habe der Dienst technische Geräte installiert, um den Informationsfluß an den amerikanischen Partner zu überwachen. Da die BND-Spitze die Mitarbeiter in Bad Aibling aufgrund der dortigen Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten für „amerikanisiert“ gehalten habe, wurden die Abhörmaßnahmen geheimgehalten. Dem BND wird vorgeworfen, der NSA bei der Spionage gegen europäische Unternehmen und Politiker geholfen zu haben. (fl)




200 Jahre: Burschen feiern in Jena

JENA. Mit einem Festakt und einem Kommers haben Burschenschafter am vergangenen Freitag in Jena an die Gründung der Urburschenschaft vor 200 Jahren erinnert (JF 24/15). Dabei würdigten die Veranstalter vor allem die Rolle der Burschenschaften bei der Überwindung der Kleinstaaterei sowie deren Eintreten für demokratische Mitbestimmung, Freiheit und Bürgerrechte. Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Mike Mohring bezeichnete in einem Grußwort das 200jährige Jubiläum der Burschenschaften als wichtiges Datum für Thüringen, sowie die gesamtdeutsche Geschichte. „Einigkeit und Recht und Freiheit: die Maximen, die wir in unserer Nationalhymne besingen, haben hier in Jena ihren Ursprung“, die Jenaische Urburschenschaft sei „ein Motor für die nationale Emanzipation Deutschlands“ gewesen. Der Vorsitzende der AfD-Fraktion, Björn Höcke, lobte in seiner Grußbotschaft „den Kampf um echte Freiheit und echte Demokratie“, den die Burschenschaften seit 200 Jahren führten. Heutzutage setzten sie „den Kontrapunkt gegen den Mainstream, indem sie in unserer immer weiter nach links rückenden Gesellschaft konservative und wahrhaft liberale Werte und erhaltenswerte Traditionen leben“. (vo)




Ehrenbürger: Frankfurt streicht Hindenburg 

FRANKFURT/MAIN. Die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt am Main hat in der vergangenen Woche den früheren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg von der Liste der Ehrenbürger der Stadt gestrichen. „Wer diese damaligen Akte des Unrechts bagatellisiert und Hindenburg weiter hochoffiziell gewürdigt wissen will, der erntet bei mir nur Unverständnis und setzt in Zeiten aufkeimenden undemokratischen Gedankenguts gegenüber den Bürgern unserer Stadt ein falsches Signal“, sagte  Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) zur Begründung. (fl)