© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/15 / 19. Juni 2015

Meldungen

Ehemaliger EKD-Chef warnt vor Islamisierung

HAMBURG. Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat vor einer Verharmlosung des Islamismus gewarnt. „Es gibt einen Islam, der alles, was er für wahr hält, gegenüber Veränderungen absichert und behauptet, der Koran sei nicht auslegbar“, sagte Huber in einem Interview mit der Zeit. In den vergangenen Jahrzehnten habe es eine „beängstigende Form der Islamisierung“ gegeben, warnte der 72 Jahre alte Theologe. Als Beispiele nannte er die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) und den Iran. Es gebe momentan eine Verbindung von „Religion und Gewalt“, die ihn erschüttere. Darauf werde jedoch nur schlecht reagiert, monierte Huber. „Wir führen nicht einmal eine vernünftige Debatte über den Dschihadismus.“ Mit Blick auf die Debatte über den IS warnte der ehemalige EKD-Chef vor einer Verharmlosung durch Islamverbände in Deutschland. Es beunruhige ihn, wenn „Vertreter muslimischer Organisationen sagen, der IS habe mit dem Islam nichts zu tun“. Aus der „Gewaltgeschichte des Christentums“ sei bekannt, daß es eine Verbindung zwischen Religion und religiöser Gewalt gebe. (ho)




Gedenkstätte: Führungen durch Polizeigefängnis

BERLIN. Die Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen bietet erstmals Führungen durch das ehemalige Ost-Berliner Polizeigefängnis in der Keibelstraße an. Damit will sie daran erinnern, daß das seit 1996 leerstehende Gefängnis ein wichtiger und bislang unzugänglicher Berliner Erinnerungsort ist. Auch während des Volksaufstands am 17. Juni 1953 spielte das Gebäude eine bedeutende Rolle: Die Aufständischen versuchten damals vergeblich, das Polizeipräsidium zu besetzen und die politischen Gefangenen zu befreien. Nach der Niederschlagung des Aufstands waren dort viele Demonstranten in Haft. Zusammen mit ehemaligen Häftlingen setzt sich die Gedenkstätte dafür ein, daß das Gefängnis dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. (JF)

 www.stiftung-hsh.de




Deutscher Sprachpreis geht an Verlagslektorin

ESSEN. Der Deutsche Sprachpreis 2015 geht an die Berliner Lektorin Katharina Raabe. Damit ehrt die Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft erstmals eine Verlagslektorin. Katharina Raabe, früher bei Rowohlt Berlin, heute bei Suhrkamp, habe sich „große Verdienste um die Bereicherung der deutschen Sprache durch literarische Stimmen aus Osteuropa erworben“, teilte die Stiftung zur Begründung mit. Die Verleihung findet am 25. September in Weimar statt. (tha)

 www.henning-kaufmann-stiftung.de