© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/15 / 19. Juni 2015

Meldungen

Kritik an Clark: Zuviel Sympathie für Deutsche

München. In seiner Analyse der Neuerscheinungen anläßlich des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges behauptet der Leitende Wissenschaftler am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Michael Epkenhans, in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte (2/2015), daß der Erkenntnisgewinn in Werken wie „Die Schlafwandler“ von Christopher Clark deutlich geringer ausfalle, als es zunächst scheine. Danach arbeitet er sich an ebendiesem Buch ab: Der australische Historiker, welcher den Krieg vor allem auf die Machtambitionen Serbiens und seiner Unterstützer zurückführe, zeige eine deutlich erkennbare Sympathie für das Deutsche Reich und ignoriere dessen aggressives Flottenbauprogramm. Deshalb sei zur „leidigen“ Frage nach der Verantwortung für den Ausbruch des Krieges durchaus „noch nicht alles gesagt“, das heißt, die „sehr gut belegte Risikostrategie der Reichsleitung und österreichischen Regierung“ bleibe der „Schlüssel zur Erklärung der Katastrophe des Jahres 1914“. (wk)

 www.ifz-muenchen.de




Seßhaftigkeit führte zu leichteren Knochen 

Washington. Bei Analysen von menschlichen Skeletten aus der Zeit von vor 30.000 Jahren zeigt sich immer wieder der gleiche Befund: Die steinzeitlichen Jäger und Sammler besaßen deutlich stabilere Knochen als der heutige Durchschnittsmensch. Dabei war jedoch bisher unklar, welcher Faktor für diesen Umstand sorgte. Nach Untersuchungen eines Teams um Christopher Ruff von der John Hopkins University School of Medicine an den Arm- und Beinknochen von 1.842 Menschen aus der Zeit von 28.000 v. Chr. bis zur Gegenwart scheint nun festzustehen, daß der Knochenschwund nicht aus Veränderungen der Ernährung und ähnlichen Ursachen resultierte, sondern aus dem Rückgang der Belastung des Skelettapparates infolge des Übergangs zur seßhaften Lebensweise (Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA, Mai 2015). Dieser Prozeß setzte vor etwa 7.000 Jahren ein. Ab dann wurden die Knochen deutlich leichter – vor allem im Bereich der Beine, wobei dieser Prozeß aber vor rund 2.000 Jahren stagnierte. (wk)

 www.pnas.org



Erste Sätze

Am Tag meiner Geburt war an mir nichts kaputt.

Andreas Gläser: Der BFC war schuld am Mauerbau. Ein stolzer Sohn des Proletariats erzählt, Berlin 2002




Historisches Kalenderblatt

22. Juni 1995: Jeweils mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit befürworten die Abgeordneten von Berlin und Brandenburg die Fusion beider Bundesländer. Diese scheiterte 1996 jedoch am Zustimmungsquorum bei der Volksabstimmung in Brandenburg.