© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/15 / 03. Juli 2015

Meldungen

Ölförderung bedroht Afrikas Naturparks

braunschweig. Obwohl der Massenansturm afrikanischer Wirtschaftsimmigranten auf Europa dagegen zu sprechen scheint, gilt der „dunkle Kontinent“ wegen seines Ressourcenreichtums Ökonomen als „Wirtschaftswunderland“ der Zukunft. Allein das subsaharische Afrika weist derzeit 3.000 Explorationsblöcke für Erdgas und Erdöl auf. 2013 wurden sechs der weltweit zehn neuen Erdölreserven in Afrika entdeckt. An der bedeutenden Lagerstätte am Albert-Graben, zwischen Tanganyikasee und dem Südsudan, zeichnet sich jedoch wieder die aus dem Öl-Dorado Nigeria bekannte Umweltmalaise ab. Akut ist etwa die Gefährdung des kongolesischen Virunga-Nationalparks mit seiner einzigartigen Gorilla-Population. Nur internationale Proteste bewogen den Ölkonzern Total 2014 dazu, einen Explorationsstopp zu verkünden, den Umweltschützer indes als „vorläufig“ einschätzen (Geographische Rundschau, 6/15). (ck)

 www.geographischerundschau.de




Dromedare ein ideales Reservoir für MERS-Viren

stuttgart. Im Mittleren Osten sind derzeit fast 1.000 Personen an einer MERS-Lungenentzündung erkrankt, davon die meisten in Saudi-Arabien. Forscher sehen Dromedare als ideales Reservoir für die MERS-Corona-Viren an. Die Tiere selbst erkranken nur wenige Tage, scheiden hingegen über längere Zeit Milliarden infektiöser Viruspartikel aus. Hält sich ein Mensch in diesem Zeitraum in direkter Nähe eines Dromedars auf, können die Erreger leicht als Tröpfcheninfektion in seine Atemwege gelangen (Naturwissenschaftliche Rundschau, 5/15). (ck)

 www.naturwissenschaftliche-rundschau.de




Noch weit entfernt von ökologischem Weltregime

berlin. Angesichts globaler Umweltschäden besteht für Udo E. Simonis, Mitherausgeber des Jahrbuchs Ökologie, „erheblicher Reformbedarf“ für das zu stark dezentralisierte internationale „Umweltregime“, das sich zusammensetze etwa aus dem 1985 etablierten „Abfallregime“ oder den bekannteren Klimarahmen- und Biodiversitätskonventionen. Ursache dieses Zustands dürfte die zu schwache Institutionalisierung des UN-Systems sein. Vielfach gebe es für Umweltkonventionen keine ausreichende behördliche Verankerung, um deren Überwachung und Sanktionierung zu gewährleisten. Vom Modell einer nationale Souveränität einschränkenden zentralen Entscheidungs- und Sanktionsgewalt sei man daher noch so weit entfernt wie vom alternativen Modell einer kommunikativen Weltorganisation für Entwicklung und Umwelt (WZB-Mitteilungen, 148/15) (rs)

 www.wzb.eu/



Erkenntnis

„Leider rettet auch vegane Ernährung nicht die Welt. Sie garantiert noch nicht einmal eine gesunde und nachhaltige Ernährung. Sojamilch ist in etwa so künstlich wie eine Cola.“

Sarah Wiener, TV-Köchin und Unternehmerin