© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/15 / 17. Juli 2015

Zeitschriftenkritik: Tumult
Meinungsfreiheit und „Lügenpresse“
Werner Olles

Fernab vom „Geklapper universalistischer Gebetsmühlen“ wartet Tumult, die Vierteljahresschrift für Konsensstörung, in ihrer Sommer-Ausgabe mit fulminanten Beiträgen auf. So beschreibt Egon Flaig in seiner Analyse des Verwirrspiels um den Kampfbegriff „Lügenpresse“, wie die „gutmenschliche Einfalt“ die Pflichtlüge zum unanfechtbaren Kanon politischer Verständigung erhebt. Der Althistoriker fragt, in welcher geistigen Situation sich eine Gesellschaft befindet, in der eine „Sprachkritische Aktion“ 2015 das Wort „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres erklärt, weil es angeblich „den Nationalsozialisten als Kampfbegriff zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien gedient“ habe und somit die Pressefreiheit gefährde.

Flaig erinnert daran, daß „Lügenpresse“ seit dem Vormärz ein alteingebürgertes Wort in der politischen Sprache ist. Sowohl konservative als auch linke Blätter benutzten es; daß vorwiegend die Rechten sich seiner bedient hätten, sei unwahr. Während der revolutionären Welle nach 1917 wurde es vor allem vonden Organen der KPD und USPD gebraucht. Selbst nach dem Ende des NS-Regimes gehörte „Lügenpresse“ zum Vokabular der sozialistischen Propaganda, auch die 68er-Bewegung verwendete es. Zu Recht fragt Flaig, wie „sprachkritisch“ eine „Aktion“ ist, die mit einer blanken Unwahrheit ein Urteil begründet.

In Wahrheit gehe es beim Thema „Lügenpresse“ um die Berichterstattung im Hinblick auf den Scharia-Islam, ein Thema, das die Mehrheit der deutschen Medien tabuisiere. Ebenso verhalte es sich beim Antisemitismus, bei dem die „mediale Verlogenheit ungeahnte Ausmaße“ erreicht, obwohl jeder wisse, daß der Antisemitismus in Westeuropa „ein islamisches Phänomen“ ist. Weder zur Scharia noch zum Dschihad oder zur Theokratischen Ordnung gebe es auch „nur eine einzige nennenswerte sachliche Überlegung“, stattdessen werden Intellektuelle an den Pranger gestellt, die diese Themen kritisch aufgreifen. Statt analytischer Nüchternheit und Redlichkeit bedienten sich die Medien eines „lumpenjournalistischen Repertoires“ auf dem „Niveau massenmedialer Fabrikation“ (Flaig).

Aufschlußreich ist auch Siegfried Gerlichs Beitrag „Die islamistische Verschärfung“, der einen „zu faschistischer Kenntlichkeit entstellten Islam“ beschreibt. Gerlich zitiert Hitler („Der Mohammedanismus könnte mich noch für den Himmel begeistern“), den Großmufti von Jerusalem Amin al-Husseini („Allah hat uns das einzigartige Vorrecht verliehen, das zu beenden, was Hitler nur beginnen konnte. Tötet die Juden, tötet sie alle“) und Yassir Arafat („Wir bereiten uns auf einen totalen Krieg vor. Wir werden nicht ruhen, bis wir Israel zerstört haben“). Wie bereits Huntington, Lewis und Gunnar Heinsohn warnt auch Gerlich vor dem Bevölkerungsschwund des alten Europa, dem im islamischen Kulturkreis ein Bevölkerungsüberschuß, vor allem an jungen aggressiven Männern, gegenübersteht, die eine gewaltige Reservearmee zur Rekrutierung von Glaubenskriegern stellen.

Kontakt: Frank Böckelmann, Nürnberger Str. 32, 01187 Dresden. Das Einzelheft kostet 8,50 Euro, ein Jahresabo 32 Euro.  www.tumult-magazine.net