© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/15 / 17. Juli 2015

Meldungen

Streß: Studentinnen greifen oft zu Tabletten

Berlin. Gemessen an Arztkontakten und Medikamentenkonsum im allgemeinen sind Studenten im Vergleich mit gleichaltrigen Berufstätigen deutlich gesünder, da sie von Stoffwechsel-, Kreislauf- und Muskelleiden weniger betroffen sind. Bei psychischen Störungen, so weist eine Studie der Techniker Krankenkasse nach, der 190.000 Arzneiverordnungen und Diagnosen studentischer Patienten zugrunde liegen, fällt die Bilanz hingegen zu ihrem Nachteil aus. Denn 14,5 Prozent der Studenten kämen nicht mehr ohne Medikamente gegen Nervenleiden aus; bei den Berufstätigen seien es lediglich 11,6 Prozent. Studentinnen sind dabei häufiger betroffen. Fünf Prozent von ihnen müssen Angststörungen oder Depressionen mit Psychopharmaka bekämpfen, während nur drei Prozent ihrer männlichen Kommilitonen damit universitären Streßbedingungen entgegenwirken. (rs)

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EuGH: Grünes Licht für Elbvertiefung

Hamburg. In den Verfahren über die Weser- und Elbvertiefung  hat das Bundesverwaltungsgericht (BVerG) den Europäischen Gerichtshof (EuGH) um Klarstellung zur Auslegung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ersucht. Dessen Anfang Juli ergangenes Urteil werten die klageführenden Umweltschützer wie der Hamburger Senat gleichermaßen als Signal für ein Obsiegen in Leipzig. Der BUND verweist dafür auf die EuGH-Bekräftigung des Grundsatzes, der eine ökologische Verschlechterung des Gewässerzustandes durch Fahrrinnenvertiefung verbiete. Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch meint hingegen, das BVerG habe grünes Licht für ein Urteil zugunsten der Ausbaggerung erhalten, da der EuGH für das generelle Verbot eine Ausnahme dann vorsehe, wenn das „öffentliche Interesse“ an Arbeitsplätzen die Naturzerstörung gebiete. (ft)




Strategie zur Rettung des Wattenmeeres

Kiel. Nach Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) könne Nordfrieslands Wattenmeer zum Jahrhundertende „ertrinken“. Nach einer von ihm vorgelegten Studie „Wattenmeer 2100“ erscheint diese Prognose wenig kurios. Hochrechnungen gingen demnach davon aus, daß der Meeresspiegel klima­bedingt um einen Meter steige. Um zu verhindern, daß dann das Wattenmeer mitsamt der Inseln und Halligen verschwinde, seien zukünftig Sandaufspülungen bis zu vier Millionen Kubikmeter jährlich erforderlich. Das werde erheblich mehr kosten als die 60 bis 70 Millionen Euro, die bisher alljährlich in den Küstenschutz flossen (Schleswig-Holsteinische Landeszeitung, 1. Juli 2015). (ck)




Erkenntnis

„Die bisherigen Erfahrungen mit hochtechnisierter Intensivlandwirtschaft auf durch ’land grabbing‘ geschaffenen Großbetrieben in Afrika sind eher ernüchternd.“

Markus Hofreither, Professor für Agrarökonomie an der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku)