© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/15 / 07. August 2015

Meldungen

Kulturschutzgesetz: Plattner droht mit Abzug

BERLIN. Der Unternehmer und Kunstmäzen Hasso Plattner (71) will seine Bildersammlung nicht wie ursprünglich vorgesehen nach Deutschland geben, falls das geplante neue Kulturschutzgesetz (Seite 13) in Kraft tritt. Der Mitbegründer des Softwareunternehmens SAP teilte der Stadt Potsdam mit, daß seine Sammlung in den USA im kalifornischen Palo Alto bleibe, sollte das Gesetz kommen. Seine nach eigenen Angaben etwa 250 Bilder umfassende Sammlung mit wertvollen Werken des Impressionismus und der Klassischen Moderne, darunter Bilder von Munch, Monet, Renoir und Nolde, sollte nach seinem Tod eigentlich im Potsdamer Museum Barberini ihren Ausstellungsplatz finden. „Das Gesetz würde sie aber um einen erheblichen Teil ihres Wertes berauben“, sagte Plattner in einem Interview mit den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Für den Fall, daß sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters nicht umstimmen lasse, würde Deutschland „einen wahnsinnigen Kulturverlust erleiden und müßte auf die größte Impressionistensammlung verzichten, die es in diesem Land je gegeben hat“, erklärte Plattner. Ein Sprecher des Kulturministeriums wies die Bedenken Plattners zurück. Sie seien „vollkommen unbegründet“ und die Ankündigungen eines eventuellen Abzugs „nicht nachvollziehbar“, teilte Grütters Sprecher Hagen Philipp Wolf am Montag dieser Woche mit. (tha)




„Jim Knopf“-Verlag bleibt bei dem Wort „Neger“

STUTTGART. Der Verlag Thienemann-Esslinger hat abgelehnt, das Wort „Neger“ aus der Jubiläumsausgabe des Kinderbuches „Jim Knopf“ zu tilgen. Da sich der 1995 verstorbene Autor Michael Ende nicht mehr äußern könne, bleibe das Wort erhalten, teilte der Verlag nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa mit. Zudem komme das Wort nur in einer Szene vor, in der eine der Figuren als Besserwisser dargestellt werde. Konkret sagt einer der Protagonisten über die Hauptfigur: „Das dürfte vermutlich ein kleiner Neger sein.“ In Deutschland kommt es immer wieder zu Debatten über das Wort „Neger“ in älteren Büchern. So wurde 2009 der Text der deutschen Ausgabe von Pippi Langstrumpf politisch korrekt geändert und aus dem „Negerkönig“ ein „Südseekönig“. Auch aus dem Buch „Die kleine Hexe“ wurde das Wort 2013 vom Verlag gestrichen. Der 2013 verstorbene Autor Otfried Preußler hatte dem jedoch kurz vor seinem Tod noch zugestimmt. (ho)





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